Keine Show in Madrid, eine Bühne voller Bierbecher. Auch die Mad Cool-Veranstalter sind sauer.

Madrid (mis) - Das Mad Cool Festival in Madrid ist im Ausland dank seiner üppig besetzten Headliner-Slots bekannt. Letztes Wochenende spielten in der spanischen Hauptstadt etwa Pearl Jam, Depeche Mode, Nine Inch Nails, Arctic Monkeys, Jack White, Post Malone, Dua Lipa, Underworld und Massive Attack. Im Falle der Letztgenannten blieb es jedoch bei der Ankündigung: Daddy G, Robert Del Naja und Co. schlugen nach einem Bericht von El Pais sämtliche Lösungsvorschläge der Veranstalter in den Wind und weigerten sich, am Freitag Morgen um 1.45 Uhr aufzutreten. Der Grund: Die parallel spielende Band Franz Ferdinand und die aus Sicht der Trip-Hopper damit einhergehende Lärmbelästigung.

Nachdem das Publikum via Videoleinwand vom Grund der Absage erfuhr, hagelte es Bierbecher auf die bereits fertig aufgebaute Zeltbühne. Auch die Securitys im Fotograben mussten sich gezwungenermaßen der Wut der Zuschauer stellen:

Wie die Zeitung schreibt, hätten Del Naja und Daddy G fünfzehn Minuten vor Showtime die Lautstärke von Franz Ferdinand kritisiert und seien anschließend in der Garderobe verschwunden. In ihren Verträgen stehe, dass der Veranstalter übermäßige Soundbeschallung von anderen Bühnen einschränken müsse. Mad Cool-Boss Javier Arnaiz habe der Band daraufhin erklärt, dass es sich hier um keine unnormale Lautstärke handele.

Um den Massive-Attack-Manager umzustimmen - die Band befand sich weiterhin in der Garderobe - wurde der Manager von Franz Ferdinand gebeten, deren Bühnensound zu reduzieren. Dieser lenkte ein, auch weil sich beide Bands glücklicherweise gegenseitig schätzten. Doch auch dies sei kein ausreichender Grund für Massive Attack gewesen, ihr Konzert zu beginnen, wird Arnaiz zitiert.

Letztlich erreichte er sogar, dass die Rockband um Sänger Alex Kapranos ihr Set um zehn Minuten kürzte, so dass der Massive Attack-Gig mit Verspätung hätte beginnen können, was man den wartenden Zuschauern via Leinwand mitteilen wollte. Ohne Erfolg. Selbst als die Bands La M.O.D.A. und The Bloody Beetroots als Lückenfüller überredet werden konnten, blieb es im Massive-Attack-Lager beim "Nein".

"Wir kamen an den Punkt, wo wir die Band fragten, wie denn eine mögliche Lösung aussehen solle. Wir waren so weit, das komplette Festival zu stoppen, dass überhaupt keine Band spielt, nur damit es endlich losgehen kann", so Arnaiz. Um 3.30 Uhr ließ man die über eineinhalb Stunden ausharrenden Fans von der Absage wissen.

Nach seiner Auffassung habe die Band von der Ankunft an einen "widerwilligen Eindruck" gemacht. Keine andere Band habe sich über die Lautstärke auf anderen Bühnen beschwert. Ein erster Tweet auf der Festivalseite, der allein die Band beschuldigte, ist mittlerweile gelöscht worden. Am Sonntag folgte dann eine Erklärung, die Massive Attack mit einschloss: Demnach hätte sich die Lautstärke der anderen Bühne problematisch auf das von der Band verwendete In-Ear-Monitoring-System ausgewirkt.


Eine offizielle Stellungnahme von Massive Attack steht noch aus. Doch im Lager der Briten scheint man längst wieder nach vorne zu blicken. Auf Instagram, dem einzig verbliebenen, von der Band gepflegten Social Media-Account, sind bereits Livebilder aus Italien zu sehen. In den Kommentaren verewigen sich derweil wütende Festivalbesucher aus Madrid.

@robert3delnaja

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Massive Attack und Franz Ferdinand

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2 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 5 Jahren

    was für ne kack-truppe. hab die ja im Palladium gesehen, da war's zwar musikalisch der wahnsinn aber diese "Bühnenshow" mit irgendwelchen hungernden kindern und pseudo-philosophischen texteinblendungen war dermaßen peinlich, dass es den abend maßgeblich verungeilte. scheinen echte idioten zu sein. schade.

  • Vor 5 Jahren

    Im Loop Zelt hat man 0 gehört von den anderen Bands. So ein unfassbarer Witz.
    Wer will kann sich den Timetable der Koko und Radio ansehen, die haben sich überschnitten vom Sound. Trotzdem hat da niemand abgesagt. Massive Enttäuschung.