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Platz 94: Hannes Wader - Hannes Wader singt Arbeiterlieder

Bloß keine Panik vor dem Stardasein, man kann ja immer noch kommerziellen Selbstmord begehen und in die Deutsche Kommunistische Partei eintreten, so wie Hannes Wader 1977. Vor dem Hintergrund des Deutschen Herbsts, der Entführung der "Landshut" und von Hanns-Martin Schleyer, gehörte Airplay für Hannes Wader damit weitgehend der Vergangenheit an. Auf der Suche nach Sinn und Selbstachtung als Mensch und Musiker zog es ihn mit der Gitarre vor die Werkstore, zu den Streiks und auf das Volkfest der Parteizeitung, wo die LP entstand.

Als etwas anderes als eine Liveaufnahme wäre dieses Album schwer denkbar. Man muss sich nicht politisch links verorten, um die auf Band gebannte Energie des Moments zu spüren, wenn Wader zusammen mit der Menge die "Internationale", die "Moorsoldaten" oder "Bella Ciao" singt. Er bringt mit nichts als Stimme und akustischer Gitarre einen Klang von Kampf und Aufbegehren auf die Bühne, von Hoffnung und Trotz und dem Glück, das alles zu teilen. Diese Platte zeigt jedem, der zuhören will, was Musik mit Menschen macht, wenn sie aus einem überzeugten Herzen kommt.

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