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(G)I-Dle - Wife

G-Idle und ich haben in der Geschichte dieser Kolumne nicht den besten Groove gefunden. Seit sie auf ihrem Feministische-Revolution-Shit sind, fand ich durchgängig jeden Song von ihnen auf seine eigene Art und Weise beschissen. Das liegt nicht an den Inhalten, aber ein bisschen daran, wie sie sie rübergebracht haben. Als wollten sie mir eine Pfanne über den Kopf hauen und schreien: "Das ist Gesellschaftskritik! Das ist clever! Guck! Wie! Clever! Das! Gerade! Ist!" ... und dann kommt irgendetwas wie direkt aus der Buzzfeed-2014-Hölle.

Der neue Song "Wife" macht das viel, viel besser, und ich vermelde freudig, dass mir endlich wieder ein Song von ihnen gefällt (ich schwöre nämlich, ich mochte die ja auch schon mal). "Wife" ist ein absurd komischer Banger, und auch hier ist irgendwo eine Kritik verwoben. Dieses Mal an Fanboys, die darüber fantasieren, aus den G-Idle-Frauen gute Ehe- und Hausfrauen zu machen. Zum Glück haben sie gerafft, dass es nicht viel braucht, um sich darüber zu erheben. Statt einen großen Stunt mit Empowerment-Klischees aufzuziehen, spielen sie das Szenario einmal durch.

"Ja, ich, Soyeon, werde deine Ehefrau sein, Bruder, ich komme jetzt sofort und räume dein Zimmer auf." Peak Comedy! Erinnert mich an den einen Nicki Minaj-Part auf diesem David Guetta-Song, wo sie ebenfalls angedroht hat, das Kochen und das Putzen im Haushalt übernehmen zu wollen. Es hilft auch, dass "Wife" einen sehr schlichten, aber super-effektiven Groove hat, statt den Song in allem möglichen Kladdaradatsch zu ertränken. Nein, so to the point waren (G)I-Dle schon lange nicht mehr. Mal gespannt, was da an Album kommt!

Wertung: 4/5

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