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Life is a Bibi

Fangen wir chronologisch am Monatsanfang an: Da droppte eine Soloistin ein neues Tape, die mich in der Vergangenheit schon mehrmals frustriert hat. Was weiß ich über Bibi? Nicht sehr viel, außer dass ihre Songtitel schon ein paar Mal deutlich mehr versprochen haben als sie nachher einlösten. Im Ernst, da stolpert man über einen koreanischen Song namens "Cigarette And Condom", klickt höchster Erwartung darauf und bekommt einen dreiminütigen Schnarcher. Mag ja ganz cool sein, dass auch im sonst sehr lauten und bunten K-Pop-Urwald ein Artist reine Mood-Musik macht, aber nicht so cool, wenn dann so etwas dabei herauskommt:

"Bad, Sad And Mad", eine BDSM-Analogie über eine toxische Beziehung? Holy Jesus, das ist das gewagteste K-Pop-Konzept, das ich je gehört habe! Und dann ... kriegen wir 90 Sekunden völlig steriles Sad-R'n'B-Gedudel ohne Hook oder Highlight. Wow, Bibi, einmal mehr fühle ich mich von dir geclickbaitet. Vielleicht muss man diesem Material zugute halten, dass tatsächlich einmal die Sprachbarriere eine große Hürde darstellt, weil der Text hier doch das wesentlichste Element sein muss. Anders kann ich mir nicht erklären, wie etwas so interessant Wirkendes am Ende wieder und wieder so uninteressant klingt.

Wertung: 1,5 / 5

Aber um versöhnlicher zu enden: Ihre zweite Auskopplung "Life Is A Bi..." bietet dafür wohl den ersten Song von ihr, den ich genuin mag. Endlich bekommt die Frau einen richtigen Song unter ihre Talente gebaut, nicht nur eine unvollständige Stimmungs-Skizze. Dazu eine richtig starke Vocal-Melodie und eine etwas aufwändigere Produktion. Vielleicht ist auch das nicht der Grund-Appeal, warum ich K-Pop höre, immerhin könnte ich mir die amerikanischen Vorbilder geben, wann immer ich möchte. Aber andererseits ist Bibi inhaltlich wie ästhetisch ein Unikum, dem ich es gönne, noch so richtig in sein eigenes Element zu wachsen.

Wertung: 3,5/5

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