Am Neujahrsmorgen feierte das Rock-Urgestein mal wieder ein Comeback. In Las Vegas standen zwei Orginal-Gunners mit sieben neuen Gesichtern auf einer kleinen Club-Bühne.

Las Vegas (ps) - Sieben Jahre herrschte absolute Informationsebbe um die einstige Größe. Dann spielten sie plötzlich zwei Konzerte innerhalb von zwei Wochen (eine Sylvester 2000-Show in L.A. und der Auftritt im Januar beim Mega-Festival "Rock In Rio"), kündigten eine Europa-Tournee an, welche sie gleich wieder komplett cancelten, und nun spielten Guns n' Roses mal wieder zwei Konzerte in Las Vegas.

Als Axl Rose am frühen Montag Morgen um 3.38 Uhr die Bühne des "House Of Blues" in Las Vegas betrat, hatte er zwar nicht seine selftitled und verdammten coolen Converse-Schuhe an, aber seine wehenden langen Haare waren immer noch gut für ein Hoch auf alte Metal-Zeiten. Von seinen alten Kumpanen weitgehend allein gelassen, fand nur noch Keyboarder Dizzy Reed den Weg in die neue Formation von Guns n' Roses, ansonsten erblickte das Publikum im ausverkauften Club sieben neue Gesichter: drei (!) Gitarristen, zwei Keyboarder, einen Basser und einen Schlagzeuger hatte Rose sich mit ins Boot geholt. Nach Berichten des englischen New Music Express hatte Axl die Securities sogar angewiesen, alle anderen früheren Mitglieder am Eingang abzuweisen. Locken-Gitarrero Slash stand bei der Show am 31. Dezember angeblich auch prompt vor der Tür, wurde von den Muskelmännern allerdings wieder nach Hause geschickt.

Das zwei Stunden lange Konzert am Neujahrsmorgen brachte dann keine großen Überraschungen mit sich. Die Band soll exakt wie zu alten Zeiten geklungen haben und spielte natürlich alle Gn'R-Klassiker runter. Die Alt-Rocker im Publikum durften sich auch an fünf neuen Songs erfreuen, die aber laut Berichten der US-Medien wenig aufregend waren. Den Songs soll es "an der Führung und dem Hook-lastigen Style der alten Sachen mangeln", urteilt CDNow. Was immer man sich darunter nun vorzustellen hat ...

Axl äußerte sich auch zur Absage der Europa-Tour im letzten Jahr, von der er gar nichts gewusst haben will: "Eines Tages saß ich zu Hause und surfte im Internet. Dort sah ich, dass unsere Tour abgesagt wurde. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, dass es diese Tour gab." Ob die Konzerte in Europa irgendwann stattfinden werden ist genau so wenig bekannt wie der Erscheinungstermin der seit langem angekündigten neuen Platte "Chinese Democracy".

Ein Ende der Gerüchte um den Mythos Guns n' Roses wird es also vorerst auch nicht geben. Mehr als ein halbes Comeback waren die zwei Konzerte wohl nicht.

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