Der alljährliche Härtetest für die Geschmacksnerven rückt unerbittlich näher. Vom Striptease der Loverockets zur Erkennungsmelodie einer Telefon-Sex-Hotline werden die Zuseher bei der nationalen Vorausscheidung zum Schlager-Grand-Prix aber verschont bleiben.

Hannover (joga) - In Sachen Doppelmoral war die Bildzeitung ja schon immer ganz groß, nun hat sie sich mal wieder selbst übertroffen. "Jetzt wird der Schlager-Grand-Prix zur Peepshow!" empört sich Deutschlands größtes Busenblatt, weil die Mädchenband Loverocket zur Melodie einer telefonischen Sex-Hotline angeblich einen handfesten Strip hinlegen wollte.

Stimmt gar nicht, sagt Ole Sander, der Produzent von Love Rocket, ein Striptease sei niemals geplant gewesen. Aber zu spät. Der NDR, der sich nicht scheut, tumbe Toren wie Zlatko oder den "König der Welt" Donna Moshammer auf die Bühne zu lassen, fürchtete die Erregung öffentlicher Erregung und schloss den Titel der Loverockets "0190 Hey Du Da" vom Wettbewerb aus, denn: "Es werden nur solche Vorschläge der Plattenfirmen akzeptiert, die den rundfunkrechtlichen Vorgaben entsprechen." Wie diese Vorgaben auszulegen sind, bestimmt allein der NDR. Und den Otto-Moral-Verbrauchern des öffentlich-rechtlichen Senders waren vermutlich schon Textzeilen wie "Ich bin die kleine Geile gegen Langeweile!" sauer aufgestoßen.

Im Umfeld der Loverockets ist nun der Katzenjammer groß. WEA, das Label der Band, "kann die Entscheidung des NDR nicht nachvollziehen, da sie auf der Grundlage der Berichterstattung eines Medienorgans, und nicht eines eingetretenen Sachverhalts, gefallen ist." Und Produzent Ole Sander kündigte an, gegen die Absage "notfalls Rechtsmittel einzulegen". Ob's hilft?

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Grand Prix Die Teilnehmer stehen fest

Am 2. März ist es wieder so weit. In der ausverkauften Preussag-Arena in Hannover buhlen dreizehn Kandidaten um die Gunst des einheimischen Publikums. Der Sieger darf dann beim Grand Prix D´Eurovision in Kopenhagen am 12. Mai auf den Spuren von Guildo Horn und Stefan Raab wandeln.

Grand Prix Song zur Online-Abstimmung

Erstmals in der Geschichte des Grand Prix d'Eurovision wird ein Beitrag per Internet ermittelt. Bis zum 6. Januar können die User einen Song wählen, mit dem eine in Online-Votings zusammen gewürfelte Frauen-Band beim deutschen Vorentscheid antreten wird. Auch Band-Name, Outfit und Artwork stehen noch zur Disposition.

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