Nachdem er wegen seines Videoclips "Shoot The Dog" stark angegriffen wurde, traut sich George Michael kaum mehr zu seinem Lebenspartner nach Amerika zurück. Den Grund für die Kontroverse sieht der Sänger in der allgemeinen Schwulenfeindlichkeit.

New York (nku) - Das hat George Michael nun von seinem als "politische Satire" gedachten "Shoot the Dog". Nicht genug, dass er als "Antiamerikaner" bezeichnet wird. Jetzt hat der Sänger auch noch Angst, in seine Wahlheimat Amerika zu seinem Lebenspartner Kenny Goss zurück zu kehren. Die Kontroverse um Song und Video "gefährde sein Leben".

In der Talkshow "Tonight" des englischen TV-Senders ITV1 betonte Michael, er werde in den USA unfair kritisiert und führte als Begründung Homophobie an. So soll ihn die New York Post in einem Artikel einen "seine Blütezeit überschrittenen Pop-Perversen" genannt haben. "Es wurde auch gefolgert, dass ich ein Al-Kaida-Sympathisant und irgendwie der Meinung sei, an den Attacken des 11. September sei nichts schlimmes, schockierendes und ungerechtfertigtes dran", so der Sänger weiter. Amerikaner seien im Moment sehr reaktionär und wegen des Artikels könne er nicht in die USA zurück kehren, obwohl dort sein Partner lebe.

Michael beschwerte sich auch über mangelnde Redefreiheit: "Aus irgendwelchen Gründen habe ich nicht das Recht, mich zu äußern, weil ich vor vier Jahren auf einer Toilette mit einem Police Officer erwischt worden bin. Ich kann gegen diese Art von Schwulenfeindlichkeit nicht ankämpfen." Weiterhin widersprach der 39-Jährige Anschuldigungen, "Shoot The Dog" sei der Versuch Publicity zu erlangen: "Das wäre der dümmste Publicity-Trick, den jemals einer versucht hat. Schaut euch doch mal die Aufmerksamkeit an, die ich damit bekommen habe."

Times-Musikkritiker David Sinclair vermutet, George Michael habe sein Publikum falsch eingeschätzt. "Ich denke, George leidet an einem klassischen Verfolgungskomplex", kommentierte er die Behauptung, die Kritik basiere auf Homophobie.

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