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Schwarzes Herz

Bei einem Rapper wie Freddie Gibbs kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er sich in absehbarer Zukunft von den Rechten an seinen Songs trennen könnte. Besonders weil die Veröffentlichung seines lang erwarteten fünten Studioalbums "Soul Sold Separately" unmittelbar bevorsteht. Als letzten Appetizer schicke er letzte Woche noch "Dark Hearted" voraus.

Nach der doch etwas enttäuschenden ersten Single "Too Much" hebt er hiermit meine Erwartungen an das Album zwar wieder ein wenig an, doch so richtig schlau werde ich aus diesem Rollout nicht. All das großartige Single-Material der letzten Jahren (darunter "Ice Cream" mit Rick Ross, "Black Illuminati" mit Scarface oder "Big Boss Rabbit") wird nämlich nicht Teil dieser LP sein. Vertraut man dem Sound, den Gibbs mit den beiden Singles andeutete, könnte "Soul Sold Separately" ein Trap-Album werden.

Da hab' ich persönlich nichts dagegen, ich fand, ihm standen härtere 808s schon immer gut zu Gesicht. Nur gelang ihm dieser Sound auf früheren Releases bereits deutlich formvollendeter als auf diesen vorab veröffentlichten Singles. Der melodische Ansatz von "Dark Hearted" bereichert das Klangbild zwar um eine neue Facette, aber das ätherische, langsame Instrumental von James Blake will im Kontrast mit Gibbs' energetischen Flows einfach nicht wirklich zünden. Schlecht klingt das keineswegs, nur ist man von dem Rapper aus Indiana weitaus besseres gewohnt.

Vielleicht pflege ich nach dem großartigen "Alfredo" aber auch einfach zu hohe Erwartungen. Durchwachsene Singles hin oder her, die Tracklist zu "Soul Sold Separately" liest sich dennoch enorm vielversprechend. Besonders auf der Seite der Produzenten machen Namen wie Kaytranada, DJ Paul, Madlib, Alchemist DJ Dahi Hoffnung. Ich werde zeitnah berichten, ob meine Bedenken gerechtfertigt waren oder nicht.

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