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Erben der Weltkultur

Wenn man diesen Song in den 90ern jemandem wie Torch gezeigt hätte, wäre der wahrscheinlich auf der Stelle tot umgefallen. Doch auch wenn sich der Heidelberger heutzutage ein wenig zu sehr über den Dienst profiliert, den er in seinen Augen der Entwicklung der deutschen Hip Hop-Kultur erwies, kann man seinen Einfluss in den 90ern einfach nicht von der Hand weisen. Das sieht sogar die UNESCO so, die die Hip Hop-Bewegung in Torchs Heimatstadt Heidelberg nun zum immateriellen Weltkulturerbe ernannte.

In einem offiziellen Statement der Organisation heißt es: "Die Entstehung von Hip Hop in Heidelberg geht zurück auf die in den 1970er Jahren in der South Bronx von New York entstandene Hip Hop-Kultur. Aufgrund der historischen Rolle Heidelbergs gilt die Stadt als Erinnerungsort für die Entwicklung der deutschsprachigen Hip Hop-Kultur. Sie zeichnet sich durch ihren offenen Partizipationscharakter und eine breite Vernetzung in Deutschland aus."

Torch, der sowohl als Teil von Advanced Chemistry als auch später solo einen großen Anteil an dieser Auszeichnung trägt, äußerte sich wie folgt: "Ich freue mich sehr über die offizielle Anerkennung unserer Kultur. Der Titel könnte der Schlüssel sein, um weitere Türen zu öffnen, die es ermöglichen, unser Erbe mit der Stadtgesellschaft würdevoll zu teilen. Dazu haben wir große Pläne und würden uns freuen, unsere Kontakte und Ideen einzubringen."

Einer dieser Pläne sieht vor, in Heidelberg ein in Form eines Archivs ein Forum für Hip Hop zu gründen. "Wir haben das klare Ziel, für den deutschsprachigen Hip Hop hier in Heidelberg einen Ort zu schaffen, der Vergangenheit und Zukunft verbindet und die gesamte Kultur einem breiten Publikum zugänglich macht", sagt Heidelbergs Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson in einer Pressemitteilung. Torch selbst zeichnet für die Bereitstellung eines Grundstocks für dieses Forum verantwortlich, bereits 2019 übergab er über 5.000 Archivalien an die Stadt.

Neben Torch gebührt die Auszeichnung natürlich aber auch anderen nicht minder einflussreichen Musiker*innen wie Toni L oder Cora E. Ersterer meldete sich auf Instagram zu Wort: "Als gestern die Nachricht kam, machte mein Kopf erstmal einen Headspin, von meinem ersten Breakdance-Move 1983 bis zu dieser historischen Würdigung der UNESCO 2023."

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