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Flint-Rap durchgespielt

Die vergangene Release-Woche war eine ergiebige für amerikanischen Hip Hop. Große Namen feierten ihr Comeback, andere setzten ihren Run an starken Singles unbeirrt fort, mein persönliches Highlight stammt aber all dieser geballten Credibility zum Trotz von einem Newcomer-Weirdo aus Detroit, der auf den Namen BabyTron hört. "Prince Of The Mitten" ist ein musikalischer Hürdenlauf, der den Outsider-Charakter dieses verrückten Kleinods im amerikanischen Nordosten auf eindrucksvolle Art und Weise zelebriert und zu einer kleinen Geschichtsstunde des Flint- und Scam Rap-Subgenres einlädt.

19 verschiedene Instrumentals sämtlicher Klassiker dieser neuen Bewegung hat sich der 21-Jährige zusammen zusammengeklaut und 19 Mal bearbeitet er sie, als wären es schon immer seine eigenen gewesen. Von Teejayx6 über Rico Da Young OG bis hin zu 42 Dugg und Sada Baby: Alles, das in Detroit Rang und Namen hat, frühstückt BabyTron in Windeseile ab.

Aus der gesamten Riege verschrobener und chaotischer Charaktere, die diese Szene über die letzten Jahre zutage förderte, sticht BabyTron hinsichtlich seiner Ausstrahlung sicherlich nicht besonders hervor. Allerdings gibt es in ganz Detroit wohl nur wenige, die so souverän am Mic agieren wie er. Nicht nur die Idee hinter diesem Song ist beachtlich, Tron zieht dieses Ding auch bis zum bitteren Ende so kompromisslos durch, dass man das Gefühl bekommt, der Beat, über den er nicht rappen kann, müsse erst noch erfunden werden.

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