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Heul' doch!

Wenn sich alle bald nur noch singend in den Armen liegen, muss Beginner Jan Eißfeldt auch nicht mehr weinen. Der nämlich erklärte gegenüber dem Zeit-Magazin, wie schlimm sich doch schlechte Kritiken anfühlen:

"Stell dir vor, wir wären Kinder. Und stell dir vor, ein Kind bastelt tagelang etwas. Gibt sich richtig Mühe. Und dann kommt ein anderes Kind daher und findet das scheiße. Und alle können das hören. Natürlich ist das Bastelkind dann traurig. Ist doch klar, dass man das nicht geil findet."

Klaro. Da wäre es natürlich viel besser, man lügt dem Bastelkind vor, wie uneingeschränkt doll man seine scheißhässliche Bastelei feiert. (Oder man widnet sich schlangengleich um ein Urteil herum. Das können sie notfalls auch, bei der Juice.)

Der Vergleich trifft es leider ziemlich genau: Offensichtlich haben sich deutsche Rapper, selbst die seit Jahrzehnten im Geschäft befindlichen Veteranen unter ihnen, die Kritikfähigkeit bockiger Dreijähriger bewahrt. Wirkt jedenfalls nicht so, als haben da erwachsene Männer besonderes solides Vertrauen in die Qualität der eigenen Arbeit.

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