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Schlafes Schwester

Dann haben wir da noch Marie Curry. Sie veröffentlicht am 1. März ihr Album "Cameo", "Schlafes Schwester" ist bereits die dritte Single daraus ...

... und ich hab' jetzt dermaßen lange überlegt, ob ich das einfach unter den Tisch fallen lassen soll, dass ich mir denke: Wenn ich SO lange drüber hirne, hab' ich dazu wohl irgendetwas zu sagen. Hilfe. Es tut mir leid. Ich würde das wirklich gerne mögen. Einen Aufruf zu Solidarität und Geschlossenheit gegen Rechts: Weniges brauchen wir gerade dringender. Ich hege nicht den leisesten Zweifel daran, dass diese Frau auf der guten Seite steht. Die Melodie geht ins Ohr, der Song hat 'ne einprägsame Hook, Ulliversal hat ihn makellos produziert.

Ich finds trotzdem todeswack, und ich krieg' gar nicht so richtig zu fassen, warum eigentlich. Irgendwie gibt mir das das gleiche Gefühl wie sehr, sehr oft Neonschwarz (aus deren LineUp Marie Curry ja stammt) und quasi immer Sookee: dass ich mit total gouvernantenhafter Komm-die-Mama-zeigt-dir-Dummerle-jetzt-mal-was-zu-tun-ist-Attitüde über Selbstverständlichkeiten belehrt werde.

Bisschen Aktionismus, im zweiten Part dann bisschen Selfcare zum Wiederaufladen: Vielleicht liegts an mir, aber ich spür' weder hinter dem einen noch hinter dem anderen auch nur einen Hauch Freude, noch nicht einmal einen besonders ausgeprägten Drang, sich für eine gute Sache in irgendeine Bresche schmeißen zu wollen, nichts Persönliches, keine Seele. Nur glatte Parolen.

"Mit welcher AI wurde dieser Songtext generiert?", fragt immerhin einer der sonst durch die Bank euphorischen Kommentare. Leider bringts das für mich auf den Punkt. Irgendwie voll schade.

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