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Hmm??

Lasst uns noch einmal kurz auf Playboi Carti zurückkommen. Der geriert vergangene Woche nämlich nicht nur ins Kreuzfeuer, weil er einen Streamer um Millionen von Dollar scammte, sondern auch, weil ein Paparazzi ein Foto schoss, auf dem er einen Bodysuit mit einem Tanga trägt. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, welche dieser Nachrichtenmeldungen seinen Fans saurer aufstieß.

Die in dem Video gehighlighteten Kommentare fallen noch vergleichsweise harmlos aus, aber einen finde ich besonders bezeichnend. "This is were I draw the line." Nicht bei den Vorwürfen seiner Ex-Freundin, dass er sich einen Scheißdreck um sein eigenes Kind kümmert, nicht bei der Klage gegen ihn, dass er seine schwangere Freundin gewürgt und geschlagen haben soll, nein, bei einem verfickten femininen Kleidungsstück. Wenn mir noch ein Mensch erzählen will, dass Homophobie im Hip Hop heutzutage kein Problem mehr darstellt, muss man ihn nur auf eine beliebige Kommentarspalte unter einen DJ Akademiks-Post verweisen.

Das stellt nämlich die andere, noch hässlichere Seite des heutigen Hip Hop-'Journalismus' auf Social Media dar. In Deutschland sind wir, was das angeht, zwar nicht gerade gesegnet, aber wir haben wenigstens keine Bazillen wie Akademiks, No Jumper, oder RapTV, denen es nur noch darum geht, ihre Follower mit bewusst provokanten Fragen zu Interaktionen mit ihren Posts zu bewegen. Und wenn das in einer Woche nicht mit Hip Hop funktioniert, dann fragt man sie eben, was sie von geschlechtsneutralen Toiletten halten. Während sie versuchen, sich selbst als neutral darzustellen, bieten sie absolut unkommentiert und ohne jegliche Moderation den teils abartigsten Kommentaren eine Plattform, die man auf Instagram so findet.

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