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Dachschaden

So. Bevor ich jetzt auch noch verzweifelt darüber schreibe, dass Loredana schon zum zweiten Mal die dekorativ verblendete Kauleiste rausgebrochen ist, nur um mich noch ein bisschen länger vor dem drohenden Irrsinn des Kanye West zu drücken - bringen wirs halt doch hinter uns. Ich bemüh' mich auch um größtmögliche Schmerzlosigkeit. Auch wenn das echt schwer fällt.

Damit, dass Ye behauptet, seine Ex-Schiegermutter Kris Jenner habe ihren Freund mit Drake betrogen, müssen wir uns gar nicht groß aufhalten. Selbst, wenn das so wäre: Wen juckts, außer den Beteiligten - und was ginge Kanye das an?

Dass er öffentlich behauptet, George Floyd sei, obwohl leider bestens dokumentiert, gar nicht das Opfer von Polizeigewalt geworden und nicht an einem minutenlang auf seinen Hals gedrückten Knie, sondern an Drogen gestorben, ist da schon von deutlich größerem öffentlichem Interesse. Diese Unterstellung könnte West jetzt auch wirklich teuer zu stehen kommen: Floyds Hinterbliebene haben ihn nämlich wegen Verunglimpfung verklagt. Sie fordern zum einen die Entfernung der betreffenden Gesprächspassagen aus dem Podcast "Drink Champs", zum anderen eine Entschädigungszahlung in Höhe von 250 Millionen Dollar.

Wars das? Nö: Wir haben ja auch noch Kanyes antisemitische Äußerungen, für die er sich ... öh ... so "entschuldigt":

Mir egal, wenn ich mit meinen Kommentaren jemanden verletze, ich darf das, weil meine Leute auch fortwährend verletzt worden sind? Was für ein dämlicher Whataboutism ist das denn, bitte? Und was, um Himmels Willen, ist das für eine Gesprächsführung? Treffen da die Kings of Sich-gegenseitig-ins-Wort-Fallen aufeinander? Ich fühl' mich wie unter Vierjährigen, Hilfe!

Dass Kanye West einen Dachschaden hat, bezweifelt inzwischen wahrscheinlich kaum noch jemand. Howard Stern hat allerdings kundgetan, dass ihm das als Entschuldigung nicht mehr ausreiche:

"Mich ermüdet es wirklich, wenn Leute sein Verhalten mit 'Naja, er ist halt psychisch krank' entschuldigen (...) Wenn er psychisch wirklich so krank ist, warum lassen sie ihn dann nicht entmündigen und setzen einen Vermögensverwalter ein, wie sie es mit der armen Britney Spears gemacht haben?"

Insbesondere regt sich Stern über den antisemitischen Mist auf, den Kanye fortwährend in den Äther blubbert. "Es ist wirklich deprimierend. Ich meine, es gab eine Zeit, in der Kanye lustig durchgeknallt war. Jetzt ist er wie Hitler."

Uff. Haben wir noch was Schönes?

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