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Made in China

"Damit unsere sozialistische Kultur sich weiterentwickeln kann, müssen wir sorgfältig die besten ausländischen Werke studieren. Wir müssen das Fremde für China nutzen, wir müssen innovativ sein, Westliches und Chinesisches verbinden." Die Higher Brothers haben bei der Rede zur Kulturreform des chinesischen Staatschefs Xi Jinping wohl ganz genau zugehört. Denn was das Rap-Kollektiv aus Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, da auf seinem Anfang des Jahres erschienenen Debütwerk veranstaltet, ist genau das: Die Verbindung von westlichen Einflüssen mit ihrer Landeskultur. Rein musikalisch orientiert sich das Quartett sichtlich am Atlanta-Sound, auch wenn es das Trap-Korsett immer wieder mit dem Einsatz traditioneller chinesischer Instrumente aufbricht. Im Gegensatz zu Kollegen wie Keith Ape rappen DZ, MaSiWei, Melo und Psy.P allerdings auf Mandarin. Das klingt dann eben nicht nach "Ching, Chang, Chong", wie sie im Intro ihres Durchbruchhits "Made in China" noch selbstironisch behaupten, sondern nach der nächsten Erfolgsgeschichte des Labels 88rising. Klingelt da was? Richtig, der Labelgründer Sean Miyashiro, ein Kalifornier mit japanisch-koreanischen Wurzeln, hat sich nämlich auf die Fahnen geschrieben, asiatische Jugendkultur zu mehr Popularität zu verhelfen. Und das gelingt ihm bestens: Nachdem schon Keith Ape mit "It G Ma" international für Furore sorgte, schicken sich mit den Higher Brothers die nächsten Labelschützlinge an, es ihm gleichzutun. Über vier Millionen Klicks sind da ein ganz guter Anfang.

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Doubletime Hip Hop made in China

Heißer Scheiß aus Asien. Schrebergarten-Bubu. Überhaupt: alternde (deutsche) Rapper. Month of the Mob. Die ARD über Cro. Wähl den Babo!

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