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They were all yellow

In welche Kategorie dieses Lyrical Lemonade-Album fallen wird, lässt sich bisher ziemlich schwer sagen. Dahinter steckt der Musikvideo-Regisseur Cole Bennet, der gerade im Zuge der Soundcloud-Welle Mitte der 2010er zur Szenengröße wurde. Jetzt gibt er sich als hipper DJ Khaled, der sich all die Connections, die er über die Jahre knüpfte, zunutze macht, um ein offizielles Album zu kuratieren.

Im Gegensatz zu DJ Khaled, liest sich diese Tracklist jedoch tatsächlich ziemlich interessant. Vor allem, weil sie wirklich so etwas wie eine Handschrift erkennen lässt. Bennet featuret nämlich nicht (nur) die größten Namen der Industrie, sondern vor allem die Rapper, die ihn seit Tag eins in seiner Karriere begleiten. So kommt es, dass Eminem auf demselben Album rappt wie Sahbabii, Black Kray, Lil Tracy, 6 Dogs und Lil B.

So interessant sich viele dieser Songs auf dem Papier jedoch lesen, so ernüchternd klangen die bisherigen Singles. Mit Ausnahme des Eminem-Flips "Doomsday" war leider kein Song dabei, dessen Konzept vollends aufging. Auch die neue Single "Fallout", die Indie-Darling Gus Dapperton mit Lil Yachty und Joey Badass in einen Topf wirft, klingt weder so richtig nach Fisch noch nach Fleisch.

Nichtsdestotrotz bin ich auf einige der Songs weiterhin gespannt. Am Ende gehe ich das Projekt wohl doch ein wenig wie ein DJ Khaled-Album an und bin froh, wenn ich zwei, drei gute Songs finde, die ich mir in die Playliste packen kann. Gerade bei dem Posse-Cut mit Denzel Curry und Lil B male ich mir da gute Chancen aus. Wie viele es am Ende tatsächlich werden, erfahre ich am 26. Januar, dann erscheint "All Is Yellow".

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