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Legitimation für Gewalt und rechten Terror

Ein drittes Mal schauen wir in die Zeit, diesmal nicht ins Magazin, sondern in die Online-Ausgabe. Dort hat sich der nicht beneideswerte Kollege Timo Büchner der Aufgabe gestellt, sich durch den braunens Sumpf eines Albums von Chris Ares zu wühlen. "Sie reden von Schläfern, aber haben keinen Plan. Wie viele unserer Männer darauf warten, endlich loszuschlagen. Keine Lust mehr zu ertragen, wie sie unsere Frauen jagen": Solche lyrischen Perlen finden sich da, auf Tracks mit Titeln wie "BRDigung" oder "Genozid Am Volk".

Genozid. Am Volk. Is' klar. "Unsere Männer", "unsere Frauen", traut vereint in ihrer Opferposition und immer schön abgegrenzt gegen "die anderen", wahlweise "die da oben": Man könnte es mitleidig belächeln oder zumindest gnädig unter den Tisch fallen lassen, wenn die Scheiße nicht so gefährlich wäre. Das betont auch Miro Dittrich, Experte für Rechtsextremismus von der Amadeu Antonio Stiftung: "Derartige Zeilen sind brandgefährlich, denn sie schüren Ängste, erzeugen Handlungsdruck und legitimieren Gewalt und rechten Terror."

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