Seite 13 von 23

Rematch: Kim vs Kanye

Was nicht heißen soll, dass es dort drüben aktuell weniger lächerlich zugeht. Vor zwei Wochen schrieb ich noch, dass es vorteilhaft wäre, würden Kanye und Kim ihren Ehestreit ihrer Kinder zuliebe nicht in aller Öffentlichkeit austragen, mit dem Hintergedanken, dass wir das Schlimmste diesbezüglich bereits überstanden haben. Wie naiv ich doch war.

Seit Mitte Januar hat sich die Situation nur noch weiter verschärft und nimmt zunehmend besorgniserregende Ausmaße an. Nachdem Kanye öffentlich anprangerte, dass seine achtjährige Tochter North "gegen seinen Willen" Zugang zur Videoplattform TikTok erhielt, antworte Kim Kardashian erstmals mit einem längeren Statement. Darin bezeichnete sie Ye als "manipulativ" und sagt, sein mache Verhalten es zunehmend unmöglich, eine gesunde gemeinsame Elternschaft zu führen. "I wish to handle all matters regarding our children privately and hopefully he can finally respond to the third attorney he has had in the last year to resolve any issues amicably", schreibt sie abschließend.

Harte, aber wohl verdiente und angebrachte Worte, die Kanye in den kommenden Tagen glimpflich ignorierte. Auf Instagram setzt er seinen Rant gegenüber seiner Exfrau, deren Erziehungsmethoden und der Wichtigkeit seiner Vaterrolle unbeirrt fort. Er beschuldigt Kim des "Kidnappings", da sie ihm verbot, an der Geburtstagsfeier seiner Tochter teilzunehmen, und beschuldigt sie, ihm vorgeworfen zu haben, auf Drogen gewesen zu sein.

Des weiteren teilte er einen Chatverlauf mit Kims Cousine, warf ihr vor, im Privaten mit ihm übereinzustimmen, aber öffentlich zu dem Thema zu schweigen, und ihn stattdessen für Yeezys ausnutzen zu wollen. Den vorzeitigen Höhepunkt dieser Tirade bildete dann ein Post, in dem er jemandem um Kims Nummer bittet und behauptet, Kim habe ihn beschuldigt, den Mord an ihr in Auftrag gegeben zu haben. "These ideas can actually get someone locked up [...] I'm not playing about my black children anymore" schreibt er.

Es klingt schon belastend, wenn ausgerechnet Kim Kardashian, die ihr gesamtes Leben in der Öffentlichkeit führte, in diesem Zwist mit der Stimme der Vernunft spricht. Kanye hatte all die Jahre scheinbar keine Probleme damit, dass seine Kinder Teil einer Reality TV-Show mit Millionen von Zuschauern waren, da wird TikTok bestimmt nicht der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt und seine Kinder verkorkst.

All diesen manischen Texte und Anschuldigungen legen nicht nur Zeugnis davon ab, das es hinter den Kulissen wohl unglaublich chaotisch zugehen muss. Sie attestieren auch erneut, dass Kanye mental nach wie vor nicht gerade stabil zu sein scheint, was wiederum nicht gerade die beste Voraussetzung für einen persönlichen Dialog schafft.

Immerhin scheint sich Ye mittlerweile der Außenwirkung seiner Posts bewusst geworden zu sein, er hat sie nämlich ausnahmslos alle wieder gelöscht. Seinen Kindern sei es wirklich gewünscht, dass dieses Drama bald ein möglichst friedvolles Ende findet, bevor es nochmals hässlicher wird und Ye im schlimmsten Falle gar kein Teil ihres Lebens mehr sein darf.

Um abschließend noch kurz über das Musikalische zu reden und Yo Mama Fromms Frage aus der letzten Doubletime zu beantworten: Nein, auch wenn aktuell von Tag zu Tag mehr Fotos aus dem Studio nach außen dringen, glaube ich nicht daran, dass "Donda 2" (was für ein unglaublich wacker Titel) diesen Monat erscheinen wird. Wahrscheinlich nicht einmal dieses Jahr. Das schließt jedoch nicht aus, dass ich mir am 21. Feburar von hoffnungsvoller Naivität getrieben wieder einmal die Nacht um die Ohren schlagen werde, und ich habe das Gefühl, dass ich nicht der einzige sein werde, dem es so ergeht ... oder, Yannik?

Seite 13 von 23

Weiterlesen

Doubletime Fight Club Deutschrap

Serodix fordert Sinan-G heraus, Bushido gefällt das. Fler und Bonez kämpfen lieber virtuell. Kim und Kanye hadern. Pusha T und Dr. Dre sind zurück.

Noch keine Kommentare