Gleichberechtigung, Baby!
Nachdem ich vor einiger Zeit im Supermarkt, wo sonst irgendwelches Pop-Charts-Gedöns oder Muzak-Gedudel läuft, allen Ernstes "Bring The Noise" hören durfte (keine Ahnung, welcher Outlaw sich da Zugang zur Beschallungsanlage verschafft hat. Vielen Dank, jedenfalls!), wundert mich allerdings fast gar nichts mehr.
Fast: Dass Noisey-Autor Dan Ozzi ausgerechnet in Ice T, dem alten Macho, eine Speerspitze der Frauenbewegung erkennt, ist dann doch zumindest einen zweiten Blick wert. Die Diskussion hängte sich an der Body Count-Nummer "Bitch In The Pit" auf, einer Hymne für die (eine) Frau im Moshpit:
"Es ging mir darum, einen Song für diese Frau zu machen, die den ganzen Abend da war, das ist ihr Lied. Wir werden ihn spielen und die Typen dazu bringen, diese Braut zu respektieren, weil sie sich nicht einschüchtern lässt und sie härter ist als sie. Sie ist bei jedem Song mittendrin im Chaos, sie hat keine Angst zu bluten und sie will immer mehr Geschwindigkeit." Gleichberechtigung, Baby! Für den Fall, dass sich irgendeine andere Lady an der Vokabel "bitch" stören sollte, hat Ice T die passende Antwort parat: "Es geht nicht um dich, Bitch."
... aber wem das sauer aufstößt, der möchte Ice T vermutlich auch nicht als Gesicht einer Kampagne gegen häusliche und sexuelle Gewalt sehen. Dabei geht es dabei nicht um eventuelle Fehler, die der Mann in seiner Vergangenheit vielleicht gemacht hat, sondern um die Botschaft: "Schluss mit den Ausreden. Schluss mit dem Schweigen. Schluss mit Gewalt."
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