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20 Jahre

Noch älter als die JUICE - und genauso heilsam für diese Heerscharen an Nostalgikern da draußen ist Afrob. Dessen Rollout für ein neues Album habe ich in den letzten Wochen zu meiner eigenen Überraschung durch die Bank abgefeiert. Was passiert da? Neue Single, neues Highlight.

"Flüchtling4Life" hätte so leicht preachy geraten, so leicht auf taube Ohren stoßen können. Aber die Frustration und Ehrlichkeit, mit der Afrob über seine Erfahrung als Schwarzer in Deutschland spricht, sind absolut unantastbar. Nicht nur, dass das Thema Blackness hierzulande eh bis auf weiteres eher ein Nischenthema ist, das zwar seine Diskussionspunkte, aber kein wirkliches Narrativ genießt, auch die Autorität und die Energie, mit der Afrob sich nicht nur mit den Mikroaggresionen und Missverständnissen beschäftigt, sind beeindruckend.

Dass dann dazu noch wie im Handumdrehen eine Kampfansage an den Faschismus mitentsteht, die sich konkreter und weniger nach Pose anfühlt, als es so oft im Deutschrap passiert, ist wertvoll. Ich glaube, ich spinne, aber ich freue mich tatsächlich sehr auf dieses neue Afrob-Album. Wenn er dieses Level hält, könnte es ein Karrierehöhepunkt werden.

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