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Lakmann

Ich werd' später ein bisschen mehr darauf eingehen, aber einer meiner Vorsätze fürs neue Jahr ist es, mir ab und zu Zeit zu nehmen, um so richtig die ganzen Diskographien von Rapper*innen durchzuhören. Also, vielleicht nicht die von Lil B oder Gucci Mane, aber die, die überschaubare Kataloge haben. Einer der ersten, die mir dafür in den Sinn gekommen sind, ist Lakmann, also, seine Solosachen. Ich habe immer mitbekommen, wie viele Leute sein Zeug gehypt haben, als es rausgekommen ist, und ich hab' mich ehrlicherweise nur flüchtig damit befasst.

Jetzt habe ich mir die ganzen modernen Solotapes noch einmal in Ruhe reingezogen, und ich glaube: Für ein richtiges Albumranking habe ich leider nicht genug Gedanken. "Fear Of A Wack Planet" hatte die geilen Beats, die mir auf den andern Tapes ein wenig gefehlt haben, Shoutout Orange Field. Aber da, wo Sound und Atmosphäre gestimmt haben, wirkten die Songs öfter wie nicht mehr als ziemlich gute Freestyles mit wenig Fundament. Vor allem der eine, der irgendwann nur zweihundert Mal "L-A-K" am Stück als Hook hat. Da war selbst bei mir als Mumble Rap-Enjoyer irgendwann das Maß an Repetition voll.

Textlich hat mir "Aus Dem Schoß Der Psychose" definitiv am meisten gegeben, auch, wenn ich da die Beats wiederum ein bisschen zu rumpelig fand. Aber trotzdem gab es ein paar absolute Highlights: "Wer Hat Herz" und "Kriegsberichte" kamen mir superstark vor, aber mein definitiver Lieblingssong von Lakmann muss "Unschärferelation" sein. Das ist nicht nur super-atmosphärisch und wahnsinnig dicht getextet. Ich habe da auch das erste Mal das Gefühl, dass er solo wirklich hundertprozentig die Aura abruft, die er haben kann und oft andeutet. Ich glaube echt, dass er trotz all der Zeit noch nicht das Über-Soloalbum gemacht hat, das wirklich in ihm steckt.

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