Seite 20 von 23

Rocky-Ranking

Ich hab' es ja schon angekündigt: Ich habe dieses Jahr vor, mich durch ein paar Diskographien zu hören. Eine, die mich schon seit einer Weile in der Retrospektive interessiert, ist die kompakte Arbeit von A$AP Rocky. Der hat ja die ganze Zeit schon mit einem kleinen Abwärts-Trend zu kämpfen gehabt. Nach seinem ersten Tape waren die Leute immer ein bisschen mehr Hype über seine Idee und seine Singles gewesen, als die ganzen Alben so richtig einlösen konnten. Jetzt, wo ich alles angehört habe, sieht mein Ranking seiner Alben folgendermaßen aus:

4. At.Long.Last.A$AP

Release: 2015

Es ist ein bisschen witzig. Der Song, den wir hier am meisten mit Rocky verbinden, müsste tatsächlich "L$D" sein. Zurecht, diese psychedelische Rap-Ballade gehört wahrscheinlich zu den vollständigsten Realisierungen dessen, das Rocky der Szene hinzugefügt hat: Stilbewusstsein, Genre-Bending und Atmosphäre. Trotzdem wirkt sein drittes Album "At.Long.Last.A$AP" für mich wie sein unfokussiertestes.

Man merkt, dass er an diesem Punkt aus dem Houston-Sound herausexpandieren wollte, aber noch nicht ganz sicher war, wohin eigentlich. Heraus kam ein Album, übersät mit eher wahllosen Kollabos. Besonders nichtssagend sind die ganzen Gospel-Vocals von Joe Fox, die dem ganzen Album fast einen Chance The Rapper-esken Einschlag verpassen. Dazu ist das Album superlang, und trotz ein paar starker Highlights fühlt es sich oft an wie kommerzielle Anbiederung, Fluff und orientierungsloses Ausprobieren. Dieses Album ist eigentlich mehr "Testing" als "Testing". Einen Versuch, mit Mark Ronson und Rod Stewart zu arbeiten, hätte es auf dem Follow-Up nicht mehr gegeben.

Beste Songs: "L$D", "Lord Pretty Flacko Jodye 2", "Wavybone"

Snoozer: "Everyday", "West Side Highway", "M's"

Seite 20 von 23

Weiterlesen

2 Kommentare mit 2 Antworten