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Ausgekotzt.

Wie man sich als Musikjournalist manchmal fühlt, wenn eine Veröffentlichung der Kragenweite Lamar ins Haus steht, darüber hat sich Dart Adams für Mass Appeal mal kräftig ausgekotzt:

"Es macht mich fertig Leute zu sehen, die das Album gerade mal sechs Stunden nach offiziellem Release schon zum Klassiker deklarieren - und in der selben Zeitspanne unzählige One-Listen-Reviews online stellen. Meine Twitter-Mentions und Postfächer waren voll von Leuten, die mich nach meiner Meinung zum Album fragten. Aber offen gestanden wollte ich diese nicht beantworten, weil das Album schon tot diskutiert war. Ich wollte einfach nur die Platte hören, genießen und das Leben leben ohne das Gefühl zu haben, dazu verpflichtet zu sein, meine Meinung darüber mit den Leuten zu teilen."

Und weiter:

"Ich liebe das Lesen und Schreiben detaillierter Rap-Analysen, vorausgesetzt sie werden von klugen Leuten mit Leidenschaft und Einsicht geschrieben. Zudem fühle ich es, wenn es nicht mehr um die Kunst oder die Kultur geht. Ich erkenne, wenn alles nur noch Teil eines größeren, künstlichen Events ist, das nur darauf abzielt so viele Werbeeinnahmen wie möglich für eine Gruppe von Seiten zu generieren. Es ist fast wie ein digitaler Goldrausch, jedes Mal wenn sich ein Event wie dieses ereignet. Jeder versucht nur, so viel Kapital wie möglich herauszuschlagen, denn wer weiß schon, wann die Leute wieder so ernsthaft begeistert sein werden? Das tut weder etwas für die Kunstform noch die Kultur, und um ehrlich zu sein kommt dabei nicht einmal eine Menge exzellenter Artikel bei raus. Was noch schlimmer ist: Ist das die höchste Qualität an Musikjournalismus, die wir erwarten können? Ich bin deprimiert."

Word, Kollege! Wer sich den äußerst lesenswerten Artikel in voller Länge zu Gemüte führen möchte: bitte hier entlang.

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