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Rap ist der neue Chanson

So, haben wir es jetzt, mit dem Echo? Ich hoffe doch sehr. Kaum noch Zweifel bestehen an dem Umstand, dass Hip Hop im Mainstream angekommen ist. Zumindest seine kommerziell irre erfolgreiche Facette, die halt leider nicht die spannendste und zum Glück überhaupt nicht repräsentativ ist.

In Frankreich liegen die Dinge ähnlich, wie Boris Vedel im Gespräch mit Tessa Walther gegenüber dem Deutschlandfunk offenbarte. Vedel ist Direktor des Festivals Printemps de Bourges, das sich die Förderung urbaner Musik auf die Fahnen geschrieben hat.

"Hip Hop war immer da. Er war nie weg aus der Musikszene, seit er sich in den 80ern bei uns etabliert hat", so Vedel. "Aber: Hip Hop ist heute so integriert wie nie zuvor. Wenn wir uns die Top-Alben oder die Streaming-Hits hier in Frankreich ansehen, dann sind vier von fünf Liedern Hip Hop-Songs."

"Vor kurzem habe ich eine Schule besucht, und ich habe die Schüler gefragt: 'Hört ihr noch französische Chansons?' Und die jungen Leute haben mich mit großen Augen angesehen und gefragt: 'Was meinst du denn mit französischen Chansons?' 'Na, Lieder, die auf Französisch gesungen werden.' Und dann war für sie alles klar. Natürlich hörten sie Chansons, nämlich französischen Hip Hop und Rap. Für sie ist urbane Musik genauso französisch wie die traditionelle Musik. Sie machen keinen Unterschied mehr. Der Rap ist heute das französische Chanson."

Bedeutet, übertragen auf Deutschland: Deutschrap ist der neue Schlager. Sag' ich ja schon lange. Ichmussweg ... aber nicht, ohne meinen französischen Alltimelieblingsraptrack hierzulassen. Independeeeenzaaaa, zu finden auf diesem Klassiker.

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