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My bitch is gay! (I'm not tho)

Kontrastprogramm gefällig? Dann ab nach England, wo uns Central Cee vehement davon überzeugen will, dass er gar nicht homophob sein kann, weil seine Bitch ja lesbisch sei. Achso, klar. Donald Trump hat auch ein paar schwarze Freunde, hab' ich gehört. "Huggin my brothers and say that I love them, but I don't swing that way": Was für ein fragiles Ego muss dieser Mann eigentlich besitzen, dass er, wenn er behauptet, nicht homophob zu sein, es für unbedingt notwendig erachtet, nachzuschieben, er sei aber auch auf gar keinen Fall schwul. Dieses Statement hält er dann noch für so wichtig, dass er nicht nur den Song damit eröffnet, sondern es zur verdammten Hook macht.

Das Schlimmste an der ganzen Sache: "Doja" klingt eigentlich recht solide. Würde mich diese Hook nicht jedes Mal unfreiwillig zum Lachen bringen, würde ich mich sogar dazu hinreißen lassen, ihn als einen der besseren UK Drill-Hits des Jahres zu bezeichnen. Das Sample von Scott Storchs ikonischer "Let Me Blow Your Mind"-Melodie funktioniert in einem Drill-Kontext grandios, und obwohl Cee wirklich alles dafür tut, diese großartige instrumentale Grundlage zunichte zu machen, hat seine Stimmfarbe durchaus etwas Angenehmes.

Der Song wollte mit seinen hirnrissigen Lines provozieren und für Aufmerksamkeit sorgen, verschenkt dafür einen wirklich starken Beat und nimmt in Kauf, dass sich Leute wie ich darüber beömmeln. Schaut man auf die Klickzahlen und den Charterfolg von "Doja", scheint sich diese Entscheidung leider Gottes ausgezahlt zu haben.

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