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Klingelton überhört

Damit wechseln wir auch schon zu den Amis, bei denen ich über eine Sache im Spezifischen quatschen will: Diese Woche ist eine neue EP von Princess Nokia erschienen, und an irgendeinem Punkt müssen wir uns wahrscheinlich eingestehen, dass die Frau, die mit "1992 Deluxe" noch so abgöttisches Potential gezeigt hat, ihre Versprechen wohl nicht mehr einlösen wird.

Ich war schon mit den irgendwie schrägen Zwillingsalben "Everything Sucks" und "Everything Is Beautiful" ein bisschen runter vom Hype-Bandwagon. Vielleicht lag es daran, dass sie sich in ihrer Suche nach der größtmöglichen Vielseitigkeit einfach zu lange auf keinen Sound einigen konnte, sie so sukzessive zu keiner Bubble oder Bewegung richtig gehörte und dann am Ende auch keine richtig stabile Fanbase aufbauen konnte, die ihr den nötigen Rückhalt gegeben hätte.

Nun haben wir 2023, und Nokia rennt immer noch Trends hinterher, versucht sich seit 2017 an TikTok-Viralität, Memes oder nachvollziehbaren Gefühlen, aber so richtig viel kommt nicht dabei heraus. Ihre neue EP klingt wie ein Weichzeichner-Verschnitt der auch schon nicht sehr originellen aktuellen Willow-Releases. Das tut weh, weil "1992 Deluxe" wirklich eins der besseren Debütalben des letzten Jahrzehnts war, dazu stehe ich. Aber manchmal soll es wohl nicht sein.

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