Doubletime: Alligatoah rockt den Parkplatz

Steinzeitgold

Nur: Wieso sind Leute immer noch so leicht zu beeindrucken, wenn man ihnen ein klein bisschen Gangster-Mystik vor die Nase setzt?

... und dieser kuriose Reddit-Nutzer:

Ominös, ominös, das alles, huh?! Aber, mal im Ernst: So lustig ich die Fantasie auch fände, dass sich da Gazprom-Oligarchen in Moskau mit einem dreißigjährigen Deutschen treffen würden, der die meiste Zeit seines Tages logistisch damit verbringen muss, Deutschrapper zu sein: Das ergibt doch alles denkbar wenig Sinn. Das ist halt alles eine recht gute, aber durchschaubare Inszenierung. Da ist Kolja Goldstein mit ein paar Leihwagen in Autohäusern in den Emiraten am Cruisen und hat zwei Atzen neben sich sitzen, deren Gesicht er verpixeln muss, weil das bestimmt ganz heikle Burschen sind.

Das ist ein süßer, kleiner Effekt, aber es sprengt schon meinen Kopf, dass Leute wirklich glauben, man könne irgendwelche gefährlichen Typen überhaupt erst dazu bringen, sich für ein Zweite-Liga-Deutschrap-Musikvideo filmen zu lassen. Der Kerl schreibt gute Krimis und hat was im Kopf, ich spreche ja niemandem ab, die Inszenierung zu genießen.

Aber auch ohne konkreten Gegenbeweis möcht ich nur noch einmal verdeutlichen, wie absurd es wäre, wenn wirklich wahr wäre, was er da von sich gibt. Im Grunde ist Kolja Goldstein einfach nur ein Rapper, der True Crime-Storytelling und ein bisschen Illuminati-Swag in seine Musik geladen hat. Kein Wunder, dass das effektiv ist. Aber jetzt auch nicht hammerschwer zu durchschauen.