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Nichts dazugelernt

Viele Menschen jüdischen Glaubens scheinen in der Deutschrap-Szene wirklich nicht unterwegs zu sein. Anders lässt sich kaum erklären, dass zum Thema ganz selten mal Sun Diego, sonst aber immer und immer nur Ben Salomo gefragt wird - und das, obwohl er, genau genommen, besagter Szene vor Jahren schon den Rücken gekehrt hat. Schade, beides: Dass sich so einer vergraulen lässt, und dass es nicht viel mehr jüdische Stimmen im deutschen Rap gibt.

Ben Salomo jedenfalls wurde nicht nur in "Rap & Rücken" um seine Einschätzung der Lage gebeten, sondern auch kürzlich bei Deutschlandfunk Kultur. Sein Urteil fiel niederschmetternd aus. Enttäuscht von Staat und Gesellschaft, bezeichnet er das Auswärtige Amt als "Bollwerk antisemitischer Politik in Deutschland" und beklagt:

"Ich denke an meine Kinder und ich frage mich: Sollen die aufwachsen, hier, in einem Land, das schon Auschwitz gemacht hat und nicht wirklich draus gelernt hat, indem es wirklich authentisch diesen Antisemitismus zurückgedrängt, der hier entsteht, und dann am Ende wieder unweigerlich zu solchen Anschlägen wie in Halle führt? Und dann frage ich mich wirklich: Wie lange noch?"

Den Beitrag gibts hier nachzulesen und nachzuhören. Macht das.

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1 Kommentar

  • Vor 3 Jahren

    Abseits von seiner Religion ist der gute einfach ein scheiß Rapper und stinklangweilig.
    Dass er jetzt als jüdischer Experte meint sich komplett nur noch darüber zu definieren ist in meinen Augen ein trauriger Businessmove.