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1: Delia Derbyshire

Ab in die TARDIS und zurück ins Jahr 1963. Dort spielte Delia Derbyshire ihr bekanntestes Stück ein: das von Ron Grainer geschriebene und von ihr arrangierte "Doctor Who"-Theme. Seine Reaktion auf ihre Arbeit sagt alles über ihren Einfluss aus: "Did I write that?", fragte er, als Derbyshire ihm das fertige Stück das erste Mal vorspielte. "Most of it", antwortete sie trocken.

Trotz Grainers Bemühen verhinderte die BBC jedoch, Derbyshire als Co-Komponistin zu erwähnen. Die Mitarbeiter des BBC Radiophonic-Workshop sollten anonym bleiben. Ein Vorgehen, das die britische Vorreiterin der elektronischen Musik bereits zu gut kannte. Decca Records erteilte der Pionierin nach ihrem Studium eine Absage mit der Begründung, dort stelle man in den Aufnahmestudios keine Frauen ein.

So landete die Godmother of Electronic Dance Music bei den dritten Programmen der BBC, für die sie Musik schrieb und Töne, darunter den TARDIS-Soundeffekt, entwarf. Gemeinsam mit David Vorhaus gründete sie 1968 die Band White Noise. Sie führte Brian Jones, Paul McCartney und Pink Floyd an die elektronische Musik heran. Die Alben "The Dark Side Of The Moon" und "Wish You Were Here" wären in ihrer heutigen Form ohne ihren Einfluss nicht denkbar. Für Yoko Onos Film "Wrapping Piece" komponierte sie den Soundtrack.

Erst spät bekam die zu ihren Lebzeiten oft übersehene Derbyshire die ihr zustehende Anerkennung. Bands wie Sonic Boom, The Chemicals Brothers und Aphex Twin verbeugten sich mit Coverversionen ihrer Stücke vor ihr.

Am 3. Juli 2001 starb sie mit 64 Jahren an Nierenversagen. In ihrem Nachlass fanden sich 2008 267 in den 1960ern entstandene Tonbänder, von denen ein Stück Minimal Techno um Jahrzehnte voraus nahm:

Album-Tipp: "Electrosonic"

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