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Ella Fitzgerald

"Ella, sie hat es, dieses gewisse Etwas, das die anderen nicht haben, das uns in diesen komischen Zustand versetzt. Sie hat dieses winzige Mehr an Seele, diesen unbeschreiblichen Charme, dieses kleine Feuer", sang France Gall in ihrem 1987 veröffentlichten Hit "Ella, Elle L'a" ("Ella, Sie Hat Es") und hatte mit jedem von ihrem Mann Michael Berger geschriebenen Wort Recht.

Ella Fitzgerald verfügte über meisterhafte Phrasierung, Intonation und Diktion. Virtuos wechselte sie von einem Moment zum nächsten ihren Ausdruck. Mal setzte Lady Ella sanft ihr sparsam herangezogenes Vibrato ein, verfiel im nächsten Augenblick in ein kindlich-naives Kieksen, machte einen Abstecher zu kräftigen, warmen Tönen, um dann mit ihrer hellen, drei Oktaven umspannenden Stimme in ihren so charakteristischen, beherzten Scat-Gesang auszubrechen. Den entwickelte sie aus ihrer Begeisterung für Charlie Parker und Dizzy Gillespie heraus immer noch ein Stück weiter.

All die berauschende Technik, die sie mit einer Leichtigkeit verband, als sei Singen das Einfachste und Natürlichste der Welt, kann jedoch nicht erklären, warum Ella dieses eine bisschen Mehr hatte. Dieses Feuer, das in ihr brannte. Dieses Feuer, dank dem ihr die Herzen ihrer Zuhörer, egal aus welcher Bevölkerungsgruppe sie auch stammten, zuflogen. Das Feuer, das einen spüren ließ, dass der First Lady Of Song jede gesungene Note und jedes Wort am Herzen lagen.

Album-Tipp: "Mack The Knife: Ella In Berlin"

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