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Platz 12: Delta Machine

Man hatte sich gerade an die saturierte Behäbigkeit von DM-Platten gewöhnt, da buchstabiert "Delta Machine" das Prinzip Delta Blues meets Man Machine noch einmal in formvollendeter Pracht aus. Klar, auch hier erinnern viele Sounds an die frühen Großtaten, aber das Songwriting-Gespann Gore/Gahan agiert nun auf Augenhöhe. Als hätte er schon von seinem nahenden Abschied gewusst, lässt Produzent Ben Hillier bei seinem dritten Engagement plötzlich Räume entstehen, setzt Sound-Unwuchten und poliert nur da, wo poliert werden muss.

Die Stimmung ist düster wie lange nicht mehr, die Opulenz der letzten Alben weicht kratzigem Minimalismus und aus fast allen Tracks leuchtet eine Art neue Dringlichkeit. Der Dark Pop, mit dem Depeche Mode berühmt wurden, dreht hier noch einmal eine beeindruckende Ehrenrunde. Und das obwohl die Edelstücke "Happens All The Time" und "All That's Mine" nicht einmal für die LP berücksichtigt wurden. Stattdessen versteigt sich Preacherman Gahan in die krächzende Bobby Womack-Hommage "Angel" - spätestens hier war die Electro-Blues-Story endgültig auserzählt. Aber wie wir alle wissen, erschien vier Jahre später ja noch "Spirit".

Anspieltipps:

"Welcome To My World", "Secret To The End", "Broken".

Besser weiträumig umfahren:

"Soft Touch/Raw Nerve", "Soothe My Soul".

"Delta Machine"*

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