Not macht erfinderisch: Die Branche lässt sich einiges einfallen, um statt im Netz wieder live vor Publikum spielen zu können.

Konstanz (ebi) - Konzerte im Stream, virtuelle Meet&Greets: vor wenigen Monaten noch die Ausnahme, heute der Normalzustand. Indoor-Konzerte sind zwar wieder möglich, doch was theoretisch geht, lohnt sich kaum, wenn nur ein Bruchteil des Publikums rein darf. In der Kölner Lanxess Arena fand vor kurzem ein Konzert vor einigen Hundert Zuschauer*innen statt - in die Arena passen aber bis zu 18.000.

So suchten Bands und Veranstalter im Lockdown schon früh nach Alternativen zum Internet. Stichwort Autokozerte: Kühlerhauben statt Gesichter, hupen statt Applaus, funktional, aber nicht jedermanns Sache. Im Sommer rücken nun Outdoor-Events in den Fokus und damit auch Gigs an außergewöhnlichen Locations. Dabei brachte die neue Kreativität Stilblüten hervor, bei denen nicht ausgemacht ist, ob es sie auch nach der Pandemie noch geben wird.

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Seltsame Konzertlocations in der Coronakrise

Faktisch liegt die Konzertbranche weiter darnieder und kämpft ums Überleben. Zumal auch nach Monaten des Stillstands nicht absehbar ist, wann in Konzerthallen und Clubs wieder Normalität einkehrt beziehungsweise der gewohnte Festivalbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

Das Social Distancing bleibt hier der größte Knackpunkt: So bittet das Open Flair Festival in Eschwege beispielsweise an diesem, dem ursprünglich geplanten Festivalwochenende zum abgespeckten Insel Flair: Statt um die 20.000 Fans gibt es zwei Abende mit einigen, wenigen Livebands, limitiert auf jeweils 250 Zuschauer*innen.

Zwar besser als nichts, zumal die Planungen für das Open Flair 2021 bereits laufen. Doch gibt es einem schon zu denken, wenn Glastonbury-Gründer Michael Eavis jüngst seine Zweifel äußerte, ob der britische Festivalklassiker 2021 tatsächlich schon zurückkehren kann. Erst 2022 erscheint ihm auch nicht unrealistisch.

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