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Platz 3: Kanye West - "Donda"

Irgendwann war es dann doch da. Nach einer, sagen wir "gewöhnungsbedürftigen" Promophase inklusive Selbstisolation im Footballstadion hatte Kanye West, Pardon: Ye, Ende August tatsächlich sein zehntes Studioalbum veröffentlicht. Naturgemäß erzeugt so ein Hochgehype im Vorfeld eine Erwartungshaltung, die eigentlich gar nicht eingelöst werden kann, und natürlich kann man von diesem ganzen medialen Drumherum als Musikhörer auch einfach nur genervt sein. Trotzdem wurde mit Veröffentlichung der Platte klar: "Donda" gehört definitiv zu Kanyes gelungeneren Alben.

Von der, gerade in Zeiten des Streamings, monstermäßigen Laufzeit von einer Stunde und 48 Minuten bis hin zur bis zum Bersten gefüllten Liste an musikalischen Gästen: Der penible, exzentrische Künstler Kanye West zeigt hier wieder einmal, warum er da steht, wo er heute steht. Weil er Songs macht, die sonst kein Rapper (oder Musiker) machen kann. Und weil er nie stehenbleibt, sondern sich stets weiterentwickelt. So hat er seine Version eines zeitgemäßen Gospelsounds, verglichen mit "Jesus Is King", konsequent fortgeführt, zugleich aber auch kaltschnäuzig auf Rap-Trends reagiert, wie etwa "Off The Grid" beweist.

Bisweilen lässt die überladene Tracklist, auf der so manches Lied gleich in mehreren Versionen auftaucht, das Album etwas chaotisch erscheinen, und leider finden sich in der Flut der Songs auch Stücke, die eher wie Füllmaterial wirken. Trotzdem klingt "Donda" am Ende überraschend kohärent und beinhaltet Tracks und Verse, die zu den besten von Kanyes Karriere gehören.

Kanye West - "Donda"*

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