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Ghostface Killah - "Twelve Reasons To Die"

"I'm bulletproof now. back from the dead, I am invincible." Zurecht wirkte diese Ansage in der haarsträubenden Mafia-Familiendrama-Horror-Saga, die Ghostface Killah und Adrian Younge inszenierten, wie eine Verheißung. Es folgten eine Remix-Version und eine Fortsetzung: allesamt großartig. Den Beginn der Mär bezeugen wir jedoch hier.

Obwohl im Jahr 2013 entstanden, spielt "Twelve Reasons To Die" durch und durch mit Vintage-Ästhetik. Das Album tut, als sei es der Soundtrack eines Grusel-Gangster-Films aus den 1960er Jahren, das Drehbuch dafür liefert es gleich mit. Drogen und Gewalt, Ganoven und schöne Frauen, Liebe, Verrat, Mord, Tod und Wiederkehr: Der Plot vereint alle Zutaten, aus denen sich große Dramen speisen, und am Ende ist es nicht die Liebe, die alles überdauert. Es ist die Rache.

In der Hauptrolle des Tony Starks, Don eines Mafia-Clans, der eine Vendetta mit der verfeindeten DeLuca-Familie auszufechten hat, brilliert des Wu-Tangs stärkster Storyteller persönlich. Spoiler: Inmitten all der Händel beißt der Protagonist zwar irgendwann ins Gras. Weil er aber noch mehrere Rechnungen zu begleichen hat, mutiert er - sinnig - zum Ghostface Killah.

Durch die Geschichte führt - wie könnte es anders sein? - der RZA als allwissender Erzähler. Die Regler überlässt er allerdings komplett Adrian Younge. Eine gute Idee: Der nämlich vollführt das Kunststück, seine Beats zugleich edel und reduziert erscheinen zu lassen. Klavier- und Orgeltöne treffen auf Bass und staubige Drums. Hier schnurrt sich ein Cello ins Bild, da quietscht, Scratches gleich, ein elektronischer Effekt vorbei. Engelsgleicher Frauengesang weht wie aus anderen Sphären herüber.

All das überzieht eine Patina, als stamme die Produktion tatsächlich aus den 60ern. Jazzige Improvisationen, funky Rhythmen, Soul im Überfluss: Der Geist, der sonst in den 36 Kammern umgeht, fühlte sich auch hier pudelwohl, wenngleich die Wu-typische Kung-Fu- der Mob-Thematik gewichen ist. Kein Problem also, zwölf und mehr Gründe dafür zu finden, warum es die "Twelve Reasons" in die Top Twenty DER LISTE geschafft haben.

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