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Frank White & Godsilla - "Südberlin Maskulin"

Es lag anno 2008 schon einige Jahre zurück, dass Westberlin Maskulin, besser bekannt als Kool Savas und Taktloss, die deutsche Rapszene kräftig in den Kopf fickten. "Südberlin Maskulin" pumpte nun noch mehr Testosteron in die Luft als der ganze Westen zusammen. Bei den Mengen an Anabolika, die in dort anscheinend konsumiert werden, kann es sich ohnehin nur noch mit der Ostberliner Kugelstoßerinnenauswahl der Achtziger messen. Was das mit dem Album zu tun hat? Gar nichts. Was das Album mit ernstzunehmendem Deutschrap zu tun hat? Keine Ahnung. Mit Westberlin Maskulin zumindest gar nichts. Aber das stand ja ohnehin nicht zu erwarten, Junge. Immerhin wischte Fler mit diesem Machwerk den ohnehin äußerst fragwürdigen Vorwurf der Deutschtümelei nachdrücklich vom Tisch. Sein Partner Godsilla und er klingen beide nicht, als seien sie gebürtige Deutsche. Vom Wortschatz abgesehen: Vergleicht man die beiden mit Immigrantenrappern, braucht man sich kaum noch Gedanken um die Sprachbeherrschung junger Türken oder Russen zu machen. Wenn erfolgreiche Deutschrapper schon bloß über einen Wortschatz von 500 Worten plus eine Hand voll Anglizismen verfügen, erscheint das Gebrüll nach Deutschkursen für Ausländer völlig unnötig.

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Frank White & Godsilla - "Südberlin Maskulin"*

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2 Kommentare

  • Vor 6 Jahren

    Super Album, nach wie vor. Silla auf dem Zenit, überragende Beats und ein Fler, der der bräsigen Aggroblinbling Plastikphase entwuchs ( schon mit dem quasi Vorläufer FieL, der den Kurs setzte)

  • Vor 6 Jahren

    Kann ich so unterschreiben. Höre ich immer noch gerne zwischendurch. Fler & Silla liefern ganz im Stile von WBM eine platte Line nach der anderen ("Ich soll nicht duzen? Okay, ich sag SIE Spast"), die beiden waren 2008 - wie bereits angesprochen - sowieso auf der Höhe ihres Schaffens (Fremd im eigenen Land & City of God). Hätte produktionstechnisch ruhig noch etwas "rougher" sein können, aber sei's drum.