Da muss ich hin: Mediengruppe Telekommander haben den Teufel auf der Rückbank, Sophia macht Seelennöte hörbar, Mikroboy sind auf der Bühne zuhause, die französischen Revolver spielen Kammerpop und Malcolm Middleton kanns auch ohne Arab Strap.

Konstanz (ebi) - Noch näher an den Dancefloor rückt die Mediengruppe Telekommander mit ihrem Drittling "Einer Muss In Führung Gehen". Unverdrossen schreien Florian Zwietnig und Gerald Mandl ihre fein codierten Messages hinaus: "Der Teufel sitzt auf unsrer Rückbank!"

Diesmal gehts also düsterer und dank Live-Drummer noch wuchtiger zu. Dennoch: Präzises Befolgen der Lifestyle-Instruktion bleibt Voraussetzung für solide Funktion - auf Ochsentour vom 25. September bis 17. Oktober in Dresden (Beatpol), Innsbruck (Weekender's Club), Konstanz (Kulturladen), Aarau (Kiff) oder Hamburg (Uebel&Gefährlich).

"It hurt writing these songs. It hurt recording these songs. It still hurts when I listen to these songs. Truthfully? It still hurts living these fucking songs!" Seelennöte als Bestandteil des mentalen Handgepäcks - und viel wichtiger: deren Handling.

Wer in dieser Disziplin Nachhilfe benötigt, dem sei Sophia ans Herz gelegt. Indie und Alternative im Akustikformat: Der sensible Zeitgenosse kehrt vom 25. September bis 4. Oktober auf deutschsprachige Bühnen zurück, Karlsruhe (Jubez), Berlin (Lido) oder Wien (Wuk).

Indierocker mit Elektroeinschlag: Mikroboy liegen voll im Trend, keine Frage. Doch nicht zuletzt dank anspruchsvoller Texte heben sich die Mannheimer von der Masse vergleichbarer deutscher Bands angenehm ab.

Ihr Debüt "Nennt Es, Wie Ihr Wollt" bringen Mikroboy nun live auf die Bühne - auf der sie bereits vor dem Release zuhause waren. Ab dem 22. Oktober bis in den Dezember hinein unterwegs in Wiesbaden (Schlachthof), München (59 To 1) oder Bayreuth (Komm).

Revolver schauen nicht oft über die Grenze. Vor allem Freunde von Bob Dylan, den Flaming Lips oder den Kinks sollten sich die nun anstehenden Gigs des französischen Trios nicht entgehen lassen.

Als Chambre Pop könnte man den Sound der Folkrocker, die sich nach einem Beatles-Album benannt haben, bezeichnen: mit zwei Gitarren, Cello und Mundharmonika im Gepäck vom 25. bis 28. September in Hamburg (Reeperbahnfestival), Köln (Studio 672), Berlin (Privatclub) und München (59 To 1).

Ebenfalls im Lande weilt Malcolm Middelton. Der Schotte ist Eingeweihten als Ex-Arab Strap-Mitglied hinlänglich bekannt - ein Grenzgänger zwischen Pop, Folk und Avantgarde.

Solo kommt Malcolm - nur mit Akustikgitarre bewaffnet - äußerst fragil rüber, im Bandkontext gehts dagegen forsch nach vorne. Aber mit der Stimme lässt sich solch ein Dualismus locker meistern: vom 18. bis 29. September in Münster (Gleis 22) oder Hamburg (Prinzenbar).

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