Alligatoah hat die Schnauze gestrichen voll von der Wegwerfgesellschaft. So herrlich-böse lässt er sich über genau diese in seinem neuen Track aus.

Konstanz (nie) - Mehr als ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland landen in der Mülltonne. Ein Fakt, der vielen nicht bewusst und noch mehr egal zu sein scheint. Alligatoah musste wohl angesichts dieser Zahlen gewürgt haben, formte er nämlich mit seinem böse-beißend und sarkastischen Song "Lass Liegen" eine Ode an die Wegwerfgesellschaft und drehte ein feines Video dazu ab.

In großen Teilen aus der Vogelperspektive gefilmt, hinterlässt Alligatoah eine Spur aus Unrat, zu dem sich später noch mehr Schmutzfinken dazugesellen sollen. Dabei vermittelt er seine Texte eindrücklich und ohne offensichtlichen Holzhammer: "Ob teures Koberind oder ein neugeborenes Kind / Was einmal den Boden berührt hat, ist bedeutungslos und stinkt / Ich lass es lieber liegen, lieber neue Waren statt verwahren."

"Lass Liegen" wird dabei von dudeligen Trash-Synthi-Sounds bis hin zu reibenden Gitarrenriffs getragen und erinnert gerade im Refrain an Jacksons "Beat It" - mehr als ein kurzes Reinhören wert.

Apropos Refrain: Entdecke ich da einen Seitenhieb nach Stuttgart? "Fällt das Porzellan in den Sand und verdreckt / Lass liegen, lass liegen / Wenn dir der geröstete Panda nicht schmeckt / Lass liegen, lass liegen."

Am 27. November erscheint nach zwei Jahren das neue Album des Norddeutschen - dann bitte mehr davon.

Fotos

Alligatoah

Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Alligatoah,  | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen)

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laut.de-Porträt Alligatoah

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6 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 8 Jahren

    solange der so eine grenzdebile fanbase mit dem iq eines alten Autoreifens hat bringen ihm seine sozialkritischen songs genau das Gegenteil dessen was sie erreichen sollten ein

  • Vor 8 Jahren

    Alligatoah hat sich damit dann wohl auch erledigt. Kein Biss und kein Humor mehr da. Wirkt wie der letzte Song schon, einfach lieblos.

  • Vor 8 Jahren

    Klar war sein altes Zeug geiler (bis einschließlich In Gottes Namen), aber er hat sich halt weiterentwickelt. Wie genau Trailerpark ins Bild passen, versuche ich immer noch rauszufinden, von den anderen kann niemand bei ihm mithalten. Aber er war, ist und bleibt ein guter.

  • Vor 8 Jahren

    Fand den schon immer scheiße...

  • Vor 8 Jahren

    Interessant, vier Kommentare und drei davon erstmal am meckern...
    Ich find das Lied gut. Wer seine Entwicklung nicht leiden kann, kann einfach "Meine Band" weiter hören, ist ja immerhin noch auf einem Schlaftabletten/Rotwein-Album drauf.
    Von den drei bis jetzt veröffentlichten Liedern, ist das hier m.M.n. das stärkste, gerade weil er kreativ unseren Umgang mit der Natur kritisiert und auch auf die Folgen aufmerksam macht. Und wer einmal in die YT-Kommentare guckt, wird feststellen, dass Alligathoas Fans gar nicht mal so dumm sind, wie hier manch einer vermuten würde.
    Ich finds jedenfalls gut, obwohl viele schon nach Triebwerke gemeckert haben, fährt er immer noch diese modernere und natürlich auch eher auf den Mainstream gerichtete Schiene und trotzdem (!) veröffentlicht er ein so kritisches Lied, dass alle seine Hörer in ihrem Umgang mit der Natur kritisiert. In diesem Sinne freue ich mich darauf, das ganze Album zu hören.

  • Vor 7 Jahren

    Seine Fans, welche einen höheren IQ als ein alter Autoreifen besitzen, denken über den Text nach, reflektieren und verstehen ihn. Dadurch fehlt ihnen die Zeit hier einen Kommentar zu schreiben, sie haben schlicht und ergreifend besseres zu tun.
    Nur weil Alligatoah nicht mehr nur aus Terroristen eine Witzfigur macht, heisst dies noch lange nicht das sein Rap an Qualität verliert. Es ändert sich lediglich der Inhalt.
    Sein Humor entsteht und entstand häufig durch Ironie und Sarkasmus. Ich denke, davon ist auch in diesem Album wieder genug zu finden.
    Und wenn man schon immer der undifferenzierten Meinung war, dass Alligatoah scheisse sei, ist es nicht nötig dieser unbegründet Kund zu tun.