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Die Alibi-Kritik

Rammstein - "Rammstein" (17.05.2019)

Aber wollen wir mal ehrlich sein: Auch Männer machen Musik, manche sogar nicht mal so schlecht. Zwar geben sie immer noch ein besseres Bild in der Werkstatt ab, wo sie mit ihren breiten Händen hingehören, aber mancher Gruppe kann man ihr musikalisches Talent nur schwer absprechen. Bei einigen merkt man sogar kaum, dass da gar keine Frauen an den Instrumenten stehen. Sophia Thomallas Ex-Freund sorgt diesbezüglich momentan wieder für Schlagzeilen. Schauspielgroupie Til Lindenberg und seine Männer-Band Rammstein greifen dabei jedoch ungeschickt auf den bereits seit zwanzig Jahren abgefrühstückten Neue Deutsche Härte-Trend zurück. Dabei tragen sie knackige Lederoutfits, deutschen Kolonialismus-Schick, strenge DDR-Optik oder eher ungeschickt gewählte KZ-Häftlingskleidung. Nicht jedem steht dieser oft doch wahllos erscheinende Klamotten-Wirrwarr. Der nun schon 56-jährige Lindenberg hat zuletzt ziemlich zugelegt und man wünscht sich, er würde die Zeichen der Zeit erkennt und endlich in Würde altern. Ich persönlich höre ja nicht so gerne Männer-Stimmen, aber in diesem übertrieben maskulinen Umfeld passt das dann doch ganz gut. Für "Deutschland", ihren größten Hit des Albums, mussten sie sich natürlich von einer Frau inspirieren lassen. Ohne kommen die Jungs halt eben nicht aus und griffen prompt zu Anne Clarks "Our Darkness". Am Ende lässt sich die Karriere von Rammstein jedoch gut in fünf Worte zusammen fassen: Toll, ihr könnt Feuer machen.

Wertung: Zwei von fünf Bratwürsten.

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