Krazy Baldhead - " The B-Suite"

Krazy Baldhead, ein junger Südfranzose und Mitglied des erlauchten Ed Banger-Kreises, kommt nach einigen Maxi-Veröffentlichungen und Compilation-Lizensierungen nun auch albummäßig an den Start. Ein verantwortungsvolles Erbe, das er anzutreten hat, immerhin haben zuletzt alte Meister wie Mr Oizo auf Ed Banger released.

Ganze 16 Tracks, in vier "Movements" mit je vier "Parts" aufgeteilt, ergeben das Konzept der B-Suite. Etwas mehr Mühe bei der Namensgebung wäre nett gewesen, ohne konkrete Namen werden die Tracks zu bloßen Nummern degradiert. Letzten Endes zählt aber natürlich der Sound, und der lässt sich am Anfang ganz gut an. "1st Movement – PART 1" ist eine orchestrale, melancholische Fuge, die für Ed Banger-Verhältnisse überraschend wohlklängig und un-"zerstört" klingt.

Hip Hop-Einflüsse sind omnipräsent, fördern aber auch gleichzeitig eine prinzipielle Schwäche der Platte zutage. Krazys Schöpfungen klingen nicht selten unfertig, skizzenhaft, wenn sie nicht von einem MC begleitet werden. Wenn aber, wie etwa bei "Time feat. Tes" ein solcher ans Mic tritt, wirkt die Produktion wieder stimmig und rund.

Die Instrumental-Tracks plätschern im Vergleich dazu etwas vor sich hin. Ausnahmen bilden "3rd Movement - PART 2" und "4th Movement - PART 2 (aka 'Saturnication')". Hier wird Innovations-Electro aufgefahren, der ins Herz und ins Bein geht.

Das Album-Highlight ist ohne Zweifel das BIG-O & Mlle YULIA-Feature: Ein kräftiger Partytrack, der tighte Raps über einem gewaltigen Bass-Unterbau featured. Eine simple, aber funktionstüchtige Casio-Melodie macht diesen Song zu dem, was er ist - Bombe.

Der verrückte Glatzenmann hat einen interessanten Start hingelegt. Man darf gespannt sein, ob die Zukunft sich eher mittelmäßig zeigt, wie die teils durchwachsene "B-Suite" suggeriert, oder ob er es schafft, die Ausfallquote zu minimieren und weitere Glanzlichter auf die Gemeinde der Electro-Hip Hop-Partysäue warten.