laut.de-Kritik

Hallelujaleckmichfett!

Review von

Hallelujaleckmichfett! Was ist denn das, was da aus den Boxen trümmert? Jeff Beck? Ich weiß, ich weiß, er kann einem schon ganz schön den Arsch versohlen, was er aber mit dem Opener seiner neuen CD "You Had It Coming" vom Stapel lässt, lässt mir vor lauter Hosianna die Kauleiste offen stehen. Zumindest passt der Titel "Earthquake" wie der sprichwörtliche Arsch auf die Pfanne. Puh, von so einem Brett muss man sich erst einmal erholen.

Nachdem er mit "Who Else" bereits neue Standards gesetzt hat, was die Verschmelzung von alten Bluesweisen und filigraner Gitarrenarbeit mit Drumloops und anderen technischen Hilfsmitteln anbelangt, setzt er mit diesem Opus noch eins drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: der gute Mann ist mittlerweile 56 und spielt seit Annodunnemal in der ersten Liga der Saitenfrickler. Aber im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen sitzt er nicht uninspiriert auf irgendwelchen Unplugged-Stühlen herum und liefert Musik zum Bügeln, sondern sondern liefert einen "Left Hook" nach dem anderen ab.

Auch wenn das weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, Jeff Beck ist mit seiner Musik "On Top Of The Art Of Playing A Guitar". Jennifer Batten zupft im Verbund mit dem Maestro die Klampfe, einigen vielleicht noch aus ihren Tagen als Live-Gitarristin von Michael Jackson bekannt. Das jener welcher sich keine Stümper ins Boot holt, sollte eigentlich klar sein.

Wie erwähnt, der Anteil des Drum'n Bass-Gefrickels tritt noch ein wenig mehr in den Vordergrund, ist aber weit entfernt davon, ein Fremdkörper zu sein. Zum ersten mal zum Einsatz kommen diese bei der "Dirty Mind". Die alte Bluesnummer "Rollin' And Tumblin'" macht dem Namen alle Ehre und wird durch den klasse Gesang von Imogen Heap abgerundet. Ruhige Parts gibt es natürlich auch zu belauschen und hier gefällt vor allem das sphärische "Nadia" mit seinen sanften Breakbeats im Hintergrund. Hach, ich könnte jetzt noch drei Tage lang frohlocken, lasse es aber, um euch Zeit zu geben, in den Laden zu rennen und euch das Teil zu besorgen, es lohnt sich! "Who Else" hat mich ja schon begeistert, aber "You Had It Coming" setzt dem noch die Krone auf. Logische Folge: Höchstnote.

Auf eine Tour wird man wohl weiterhin warten dürfen, denn Promo von Seiten der Plattenfirma findet auch diesmal nicht statt. Deshalb gibt's auch keine Hörproben. *BUH*

Trackliste

  1. 1. Earthquake
  2. 2. Roy's Toy
  3. 3. Dirty Mind
  4. 4. Rollin' And Tumblin'
  5. 5. Nadia
  6. 6. Loose Cannon
  7. 7. Rosebud
  8. 8. Left Hook
  9. 9. Blackbird
  10. 10. Suspension

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