laut.de-Kritik

Frieden und Glückseligkeit liegen in der Luft.

Review von

Was flattert mir denn da auf den Tisch? "Brave Captain"? Nie gehört. Das ist der Ex-Sänger der Boo Radleys und soll langweiliger Brit-Pop sein, meint der Volontär. Das Album wäre so beinahe auf dem Laut eigenen CD-Friedhof begraben worden. Doch wozu gibt es Praktikanten, denen kann man ja solche Reste aufdrücken. Und so begab ich mich völlig unvoreingenommen in die Klangwelten des Brave Captain.

Die Musik aber zieht mich schon nach wenigen Sekunden in ihren Bann. Ich befinde mich nicht mehr an meinem Schreibtisch, sondern wandere an einem lauwarmen Frühlingstag über die Wiesen und Felder. Frieden und Glückseligkeit liegen in der von Vogelgezwitscher erfüllten Luft. Im Gras sitzend chille ich vor mich, die hektische Welt ist weit entfernt. Ich fühle mich ein bisschen wie John Denver, wenn dieser in den Wäldern der Rocky Mountains seine Lieder summte.

So ähnlich waren die Gefühlsregungen nach dem ersten Durchhören der Scheibe. Soundteppiche aus Klavier, Geige und Gitarre säuseln sich in meine Gehirnwindungen und Synapsen. Mal verirren sich auch Trompete und Flöte in dem Pop-Gefüge. Eine helle, klare Stimme taucht ab und zu aus den Musiklandschaften auf. Selten entwickelt das Schlagzeug im Hintergrund so etwas wie Druck. Strukturen sucht man ebenso vergebens, denn hier dominiert das Gefühl über die Form. Wer Brit-Pop mag und der Tagträumerei nicht abgeneigt ist, muss dem Brave Captain einfach eine Chance geben.

Trackliste

  1. 1. The Monk Jumps Over The Wall
  2. 2. Assembly Of The Unrepresented
  3. 3. Tell Her You Want Her
  4. 4. Where Is My Head
  5. 5. Ein Hoff Le
  6. 6. Hermit Versus World
  7. 7. Running Off The Ground
  8. 8. Reuben
  9. 9. Go with Yourself

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