laut.de-Kritik

Something To Smoke Is Always Nice.

Review von

"Something To Smoke Is Always Nice". Tja, manche Dinge sind halt genau so, wie sie nunmal sind. Insofern mag die unter Punkt 10 des diesjährigen Brant Bjork-Tour-Riders als allgemeine Aussage getarnte Verpflegungsbitte auch nicht weiter verwundern. So wars, so ists und so wirds bleiben. Und auch musikalisch ist BB nicht gerade ein Mann der großen Innovation und extremen Experimente.

Daher gibt es trotz des anders anmutenden Titels auch bei seiner neuesten Scheibe "Punk Rock Guilt" keine großen Überraschungen, auch wenn sich im Vergleich zum Vorgänger doch geringe Unterschiede bemerkbar machen.

So sind zum Beispiel diesmal zwei ziemlich ausufernde, epische Rockschlepper dabei, wie man sie in dieser Extensität schon länger nicht mehr von Brants Mannen gehört hat. Wobei die Songs seltsamerweise bereits 2005 in Joshua Tree aufgenommen und hernach drei Jahre unter Verschluss gehalten wurden (zu viel smoke?).

Gleich der Starter "Lion One" entpuppt sich als 10:31-Minuten-Psychedelicmonster, das den Freunden des "echten" Wüstenrocks à la Kyuss ein entzücktes Pfützchen in die verschlissene Stonerjeans zaubert. Ein schwer groovendes Guitarloop, angemessenes Midtempo, das dann im Verlauf des missionarischen Vortrags deutlich angezogen wird. Das geht ja schon mal ganz gut los.

"Dr. Special" läuft dann rifftechnisch etwas mehr in der Boogierock-Schiene, wohingegen der Titelsong "Punk Rock Guilt" einen dieser ganz typischen Brant Bjork-Monsterrocksongs darstellt und direkt "Somera Sol" oder "Saved By Magic" entstammen könnte. Fein. Dabei fällt auf, dass diverse Textpassagen bei Brant in verschiedenen Songs immer wieder vorkommen und bunt durchgemischt werden (ähm, zu viel smoke?)

Im weiteren Verlauf rocken sich Band und ihr Low Desert Punk-Frontmann routiniert durchs Proggramm. Lässige Riffs, ein paar Wah Wah-Soli und das Maschinchen läuft munter vor sich hin. Richtige Perlen sind für meinen Geschmack leider nicht drunter. Track 6 ist nochmal ziemlich gut, aber insgesamt wirkt das Ganze doch meist eher solide, als richtig fett. Klar, lässt sich prima hören, macht auch Spaß, war aber auch schon mal besser (z.B. "Local Angel").

Diesen Eindruck kann auch dass wirklich formidable Abschlussstück "Locked And Loaded" nicht mehr vollständig zerstreuen. Obwohl hier nochmal so richtig in die Wüstenrockhosentasche gegriffen und die ganz dicke Groovematscheklampfe rausgeholt wird. Schon auf der letzten Tour hat er den Song zum Besten gegeben und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass er live die Hölle auf Rädern war. Wie gesagt: Something to smoke is always nice!

Trackliste

  1. 1. Lion One
  2. 2. Dr. Special
  3. 3. Punk Rock Guilt
  4. 4. This Place (Just Ain't Our Place)
  5. 5. Shocked By The Static
  6. 6. Plant Your Seed
  7. 7. Born To Rock
  8. 8. Locked And Loaded

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