laut.de-Kritik

Alleinstellungsmerkmal vergeblich gesucht.

Review von

Belasco haben es nicht leicht. Es ist bereits das fünfte Album der Briten. Für den endgültigen Durchbruch und einer festen Positionierung hat es trotz kurzem Hype um sie bis heute nicht gereicht. Man sollte meinen, dass ihr Sound ganz gut in die Zeit passen sollte. Jedoch: es will nicht richtig wuppen. Geht die Band Anno 2000 wegen der starken Konkurrenz schnell wieder unter, liegt es (damals wie) heute vielleicht auch daran, dass Belasco ganz nette Songs produzieren, ihnen ein Alleinstellungsmerkmal allerdings fehlt.

Als "eklektisch" weist der Promozettel die Songsammlung aus. Und sowohl die positive als auch negative Auslegung des Worts sind passend. Noch immer gibt es Stadionrock und hymnische Stücke. Nur das bereits erwähnte Herausragende, Besondere, Einzigartige – das sucht man doch vergeblich.

Dabei ist "Transmuting" ganz abwechslungsreich gedacht. "Open Up" und "Everyone" sind gitarren-/basslastige Rocknummern, "Empire" dagegen sehr balladig. Tim Brownlow zieht die Töne nur so in die Länge. Sein kehliger Gesang ist sicher nicht jedermanns Geschmack – und man mag hier schon das lang gesuchte Alleinstellungsmerkmal wittern – aber es reicht nicht aus.

"Eyes" ist ein sphärisches Stück, das letzte auf der Platte und vorrangig instrumental gestaltet. Auch hier lassen es sich Belasco nicht nehmen, mit verzerrten, in die Länge gezogenen Gesängen zu arbeiten, die eher langweilen als fesseln. Das eingängige "Taken", ein reduziertes "[Blanket]" und die Singleauskopplung "Moves Like Water" sind ebenfalls hymnisch und emotional angelegt – die kann man aber auch noch ein zweites Mal hören.

"Transmuting" ist keine Umwandlung, wie der Titel vermuten ließe. Und so ist kaum zu erwarten, dass das Album alles neu macht und Belasco auf einmal aus dem Halbschattendasein ins Rampenlicht befördert. Anyway. Das größte Interesse der Band gilt sowieso: "Ridding the world of all evil!" Puh. Leicht überemotional? Na denn mal viel Erfolg.

Trackliste

  1. 1. Moves Like Water
  2. 2. Everyone
  3. 3. Poor Man
  4. 4. Home
  5. 5. Taken
  6. 6. [Blanket]
  7. 7. Empire
  8. 8. Who Do You Love
  9. 9. [Rosa]
  10. 10. Open Up
  11. 11. What Is It
  12. 12. Eyes

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2 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Es ist nicht das fünfte, sondern das dritte Album. Die anderen Veröffentlichungen sind EPs. Ach, und die zweite Version von Something Between Us ist eine Best Of.

  • Vor 11 Jahren

    @Olsen: Kann dem nur zustimmen, relativ schlecht recherchiert liebes laut.de team.

    Aber generell eine ziemlich lustlose rezenssion wie ich finde. Wirkt ein wenig so, als hätte man die platte kurz mal im schnelldurchlauf angehört, wahrscheinlich auch noch die Lieder nicht einmal zu ende gehört. Wird der Platte absolut nicht gerecht und auch sonst finde ich es etwas schwach von einem fehlendem Alleinstellungsmerkmal zu sprechen, den allein der Gesang von Tim ist einmalig genug dafür. Wenn man die Musik von Belasco mal mit ähnlichen Bands wie Coldplay, Muse oder gerne auch Radiohead vergleicht, merkt man, dass Belascos Musik deutlich mehr Energie und Emotionen vermittelt. Ich gebe zwar zu, dass einen Belasco nicht sofort packt, aber gerade dass macht es ja so interessant. Die Tatsache, dass einem nicht beim ersten hören alles auf dem Silbertablett serviert wird, sondern dass man die platte auch ruhig ein, zwei mal anhören muss um sein volles potential zu entdecken, und dann feststellen kann dass sie ihrer linie treu geblieben sind. Das ist mir doch lieber, als beispielsweise bei Muse neuem Album sofort festzustellen, dass die Band verzweifelt versucht sich neu zu erfinden und die musikalische kreativität vollkommen überreizt und man dass album direkt als flop abschreiben kann. In Zeiten, wo dass leider sehr viele Bands so wie Muse handhaben, warum auch immer, finde ich es schön dass es auch Bands gibt die sich ihrer Linie treu bleiben :)