laut.de-Kritik

Fette Beats und Hooks zum Mitgrölen.

Review von

Als Afrob '96 auf seinem Debutalbum den Hip Hop zu rollen begann, war klar - da geht noch was. Sein Debut eroberte die Charts, die Kollabo mit Pothead Ferris MC knallt immer noch wie die Sau. Doch ist es ja bekannt, dass nach einem fett gehypten Erstlingswerk das zweite oft floppt.

In letzter Zeit war es um Afrob ziemlich ruhig. Sein zweites Album klingt, als sei er emsig im Studio gewesen. Die Features, die er dorthin mit nahm, sind nicht nur deutschlandbezogen, sondern eher Multi Kulti. Arschbombe die Zweite mit Ferris MC. Der Frankfurter D-Flame. Auch Da Fource dürfen auf einem Afrob Album natürlich nicht fehlen und sind gleich bei drei Titeln präsent. Aus dem Kolchmob hat er sich Max und Joy von Freundeskreis und den Ex Massiven Ton Wasi ins Studio geholt.

Von der ersten Singleauskopplung "Made In Germany" war ich sehr enttäuscht. Schneller Beat. Schnelle Raps. Das ist ja gut und recht, nur wenn man allzu schnell spricht/rappt, ist es schwer, noch verständlich zu bleiben. Leider versteht man nur ab und zu, was Afrob sagt, doch die Aussage der Texte ist ja essentiell im Hip Hop. Auch "Arrab" beginnt gleich mit Gesülze jenes Gentlemans, der seltsame Laute von sich gibt und Worte in undefinierbarer Sprache plärrt.

Der zweite Teil von "Reimemonster" mit Ferris versöhnt mich allerdings wieder. Der Monsterburner. Ein würdiger Nachfolger für den erfolgreichen ersten Teil. Dieser Track hat das Potential zum Hit. Fetter Beat und ein Hook zum Mitgrölen ... Die Kollabo mit D-Flame ist auch richtig genehm. D-Flame hat einfach eine Hammerstimme. Auch ein Female MC wird gefeatured. Und zwar die Französin Warda, die einfach so dope ist, dass sie allen deutschen female MCs zeigt, wo es lang geht. "En Position De Débat" heißt das Ding, das so heftig burnt.

Alles in allem ist "Made in Germany" eines der besten deutschen Hip Hop-Alben im Jahre 1 nach 2000. Nicht nur für die, die auch schon das erste gut fanden. Es ist auch eine deutliche Weiterentwicklung zu erkennen. Der Einsatz für seine "Brüder" ist ebenfalls sehr löblich, auch wenn er manchmal ein wenig aufgesetzt klingt.

Trackliste

  1. 1. Wenn Ich
  2. 2. Return Of Reimemonster (feat. Ferris MC)
  3. 3. Made In Germany
  4. 4. Öffne Die Augen (feat. D-Flame)
  5. 5. Arrab (feat. Gentleman)
  6. 6. In Gefahr Und Großer Not
  7. 7. En Position De Débat (feat. Warda)
  8. 8. Fieber (feat. Da Force)
  9. 9. Leben (feat. Joy Denalane & Max)
  10. 10. Kam Zu Dem Ding
  11. 11. Bist Du?
  12. 12. Afrocalypse 4 Teil 1 (feat. Harris)
  13. 13. Nylon
  14. 14. Schau Dich Um (feat. Wasi)
  15. 15. Afrocalypse 4 Teil 2 (feat. Dean)

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