Am vergangenen Montag ist der Musiker Gorki Aguila wegen 'sozialer Gefährlichkeit' festgenommen worden. Am Wochenende kam er gegen Zahlung einer Strafe wieder frei.

Havanna (ssm) - Wegen regimekritischer Äußerungen wurde der 39-jährige Gorki Aguila am vergangenen Montag in Havanna festgenommen. Nach der Verhandlung am Freitag setzte man ihn nach Zahlung einer Geldstrafe sofort auf freien Fuß. Im Falle eines Schuldspruches hätten dem Musiker bis zu vier Jahren Haft gedroht.

19 Euro Strafe

Aguila wurde vorgeworfen, er habe mit seinem "provozierenden Verhalten" die soziale Ordnung Kubas gefährdet - In seinen Texten macht er sich über Fidel Castro und dessen Bruder Raul lustig. Das Gericht verdonnerte den Punkrocker wegen "Ungehorsams" zu einer Geldstrafe von 600 Pesos. Umgerechnet sind dies zwar nur 19 Euro, auf Kuba entspricht die Summe jedoch einem anderthalbfachen Durchschnittslohn.

Der Fall erregte internationales Aufsehen. Dem Prozess wohnten Diplomaten aus den USA, Frankreich, den Niederlanden und Kanada bei. Diese waren von der kubanischen Kommission für Menschenrechte eingeladen worden, die zwar verboten ist, die die Regierung allerdings toleriert.

Wegen ihres kritischen Standpunktes gilt für Aguilas Band Porno Para Ricardo schon länger ein allgemeines Sendeverbot im staatlichen Rundfunk. Ihre Musik wird ausschließlich unter der Hand gehandelt.

"Noch mehr Hass auf diese Tyrannei"

Nach der Urteilsverkündung zeigt sich Aguila weiterhin kämpferisch. Die Österreichische Presse zitiert ihn mit den Worten "Ich bin sehr stolz, dass mich so viele Leute unterstützt haben, und ich empfinde jetzt noch mehr Hass auf diese Tyrannei."

Weiterlesen

Noch keine Kommentare