Wo spielt im Sommer die Musik? Wir lenken euren Blick auf die heißesten Festivals. Denn Eile scheint beim Ticketkauf angebracht: Veranstalter registrieren einen bis dato nicht erlebten Ansturm.

Konstanz (ebi) - Britische Verhältnisse in Deutschland? Schon Monate im voraus sind in diesem Jahr riesige Open Airs ausverkauft. Gestern meldete Rock am Ring mit 85.000 verkauften Tickets den Vollzug im Rekordtempo, schreibt das Branchenmagazin Musikwoche.

Der Schwesterevent Rock im Park dürfte demnächst gleichziehen. Fast 43.000 Pässe sind abgesetzt - ebenfalls rekordverdächtig. Die Verantwortlichen beim Veranstalter Marek Lieberberg zeigten sich von dem reißenden Ticketabsatz zu dem frühen Zeitpunkt überrascht.

Ähnliche Veblüffung herrscht im Wacken-Umkreis: Surft man auf die Website des Open Airs, dem nach eigenen Angaben weltgrößten Heavy Metal-Festival, springt dem User bereits seit vergangener Woche ein fettes rotes "Sold Out" ins Gesicht. 65.000 Fans kauften einen Pass - fast fünf Monate, bevor die erste Combo den Verstärker anwirft.

Ganz so weit wie auf der Insel, wo Events wie das Glastonbury ausverkauft sind, bevor die erste Band überhaupt gebucht ist, scheint die Open Air-Begeisterung in deutschsprachigen Landen zwar noch nicht zu sein. Dennoch waren Early Bird-Aktionen beim Southside, dessen Zuschauerzahlen in den vergangenen Jahren beständig gestiegen sind, oder dem Highfield heuer meist kurz nach dem Start schon wieder beendet.

Und so spürt man den Festivalboom auch im Hause FKP Scorpio: "Wir liegen deutlich über den Verkäufen der vergangenen Jahre um diese Zeit, was sicherlich auch daran liegt, dass wir schon so früh viele großartige Bands verkünden konnten", freut sich Pressesprecherin Katja Wittenstein über die große Resonanz am Vorverkaufsschalter.

Abschließend erklären lässt sich der Ansturm nur schwer: Liegts an besagten großen Bandnamen? Am Ruf der Festivals selbst, am Medienecho? Oder an allem zusammen? Für den Festivalsektor scheint zu gelten, was für den Tourbereich allenthalben kolportiert wird: Livemusik spielt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und angesichts einbrechender Plattenverkäufe für Musiker, Veranstalter und auch Labels eine immer größere Rolle.

"Konzerte und Festivals kann man im Unterschied zu CDs und DVDs nicht downloaden oder brennen. Man muss sie erleben! Gerade durch das Internet, wo es den Leuten so leicht gemacht wird, neue Künstler jenseits der Charts zu entdecken, wird die Neugier, diese Künstler auch mal live zu erleben geschürt. Und Festivals sind dafür eine tolle Gelegenheit", vermutet Wittenstein.

In diesem Dickicht lenkt der laut.de-Festivalsommer eure Augen regelmäßig auf spektakuläre Line-Ups, die heißesten Spots, unsere liebsten Open Airs und bevorzugten Events 2008. Legt schon mal die Outdoor-Ausrüstung zurecht. Der Sommer wird heiß und laut!

13 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Mir egal, mein Fusion-Ticket liegt schon im Regal und solang das Melt nicht in den nächsten zwei Wochen ausverkauft ist, kann der Sommer kommen :)

  • Vor 16 Jahren

    Weiß eigentlich jemand wie so der Kartenstand beim Hurricane ist? Hab zwar aber eine :) würde mich aber trotzdem mal interessieren.

  • Vor 16 Jahren

    Dieses Jahr wird mein 4. Rock am Ring. Bin zwar erst 17, aber ich könnte eigentlich gar nicht mehr ohne...Solche Festivals prägen einen total. Fühl mich da einfach zu Hause. Ich mag dieses ganze Campinggefühl mit so vielen tollen Leuten, die dir einfach so ein Bier in die Hand drücken oder sich 5 Bierkästen unter die Füße kleben - so viel Entertainment kriegt man sonst kaum. Und dann eben auch noch die Musik. Da mein Geschmack relativ breit gefächert ist und ich mich nicht nur auf 2-3 Genres beschränke, lässt sich jedes Jahr genug finden, das den Kartenkauf rechtfertigt (es lohnt sich zumindest). Was wollt ich noch sagen? Ja, ich hab mein Ticket schon letztes Jahr zum Subskriptionspreis von 112,50 € gekauft und damit schonmal ein bisschen was gespart. War im Juli direkt nach RaR 07. Und ich bin heilfroh, dass ich das Risiko eingegangen bin, ganz ehrlich.