Die Stiefschwester von Jimi Hendrix klagt gegen den Verkauf von Wodka unter dem Namen "Hendrix Electric Vodka". Jimis leiblicher Bruder Leon ist da anderer Meinung. Er ist Teilhaber der Wodkafirma und sieht die Schwester mangels Blutsverwandtschaft gar nicht zum Klagen berechtigt.

Seattle (bb) - Den Amis ist auch nichts heilig. Nachdem bereits ein nicht-alkoholischer Energydrink namens "Liquid Experience" auf den amerikanischen Markt drängte, soll nun ein Hendrix-Wodka hinzustoßen. Als Eigentümerin der Hendrix-Hinterlassenschaft Authetic Hendrix klagt Jimis Stiefschwester Janie gegen dieses Ansinnen der Firma Electric Hendrix, an der Jimis leiblicher Bruder Leon beteiligt ist. "Angesichts der Todesumstände meines Bruders halte ich das für einen geschmacklosen Scherz", so die Stiefschwester gegenüber der Seattle Times.

Schon im Januar hatten diverse Zeitungen über den nicht-alkoholischen Energydrink "Liquid Experience" eines kalifornischen Getränkeherstellers berichtet, auf dem Jimis Konterfei abgebildet ist. Dieses Produkt hatte pikanterweise ausgerechnet Janie Hendrix' Firma Authentic Hendrix genehmigt. Die Fans sind erwartungsgemäß stinksauer, dass die Gitarrenlegende derart kaltschnäuzig ausgeschlachtet wird. "Es ist sehr enttäuschend zu sehen, wie die Werbung Jimi Hendrix benutzt. Besonders wenn ich an die schönen Gefühle denke, die seine Musik bei mir hervorgerufen hat", äußerte sich etwa Flea von den Red Hot Chili Peppers.

Wer die Rechte an Jimi Hendrix' Namen und Bildern hält, war schon Gegenstand zahlreicher Rechtsstreitigkeiten, in denen auch die Firma seines Bruders Leon schon als Sieger hervorging. Dass es einem der beiden darum gehen könnte, dem Kommerz um ihren 1970 im Drogenrausch verstorbenen Bruder ein Ende zu setzen, kann jedenfalls nicht behauptet werden. Die ach so erboste Schwester verkauft zwar keinen Wodka, ist sich aber nicht zu schade, mit ihrer Firma neben Energydrinks auch Babybekleidung, Raumspray und Lavalampen mit Jimis Portrait zu verscherbeln. Yeah, Rock'n Roll is really dead!

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1 Kommentar

  • Vor 17 Jahren

    Page und revolutionär - bruharharhar. Der hat doch zeitlebens nur das gespielt, was Jeff Beck ihm beigebracht hat. Im Vergleich zu Hendrix ein Niemand.

    Zum Thema: Eine schlimme Form von Leichenfledderei. Das Verbot ist gut und wichtig.