Die Verhaftung von zwei sehr populären DJs aus der US-Mixtape-Szene war laut RIAA nur der Anfang einer neuen Kampagne gegen die Verletzung von Urheberrechten.
Atlanta (mk) - Die Verhaftung von DJ Drama und Don Cannon hat in den USA eine neue Diskussion über Urheberrechte ausgelöst. Während sich viele Hip Hopper mit den beiden Mixtape-Künstlern solidarisch erklären, gibt es selbst in der Szene durchaus auch andere Stimmen. So sagte etwa Lil Wayne, dessen Karriere maßgeblich auch von Dramas Mixtapes gefördert wurde, zu MTV, die beiden hätten "nicht fair gespielt" und dürften sich deshalb nicht beklagen.
DJ Drama (Tyree Cinque Simmons) und Don Cannon (Donald Cannon) wurden am vergangenen Dienstag in ihrem Gangsta Grillz Büro in Atlanta verhaftet, nachdem die Polizei bei einer Razzia mehr als 50.000 illegale Mixtapes, mehrere PCs, Aufnahme-Equipment, Autos, Bargeld und Akten konfisziert hatte. Die Durchsuchung fand aufgrund eines dringenden Verdachtes auf Musikpiraterie seitens der Recording Industry Association Of America (RIAA), dem Verband der Musikindustrie in den USA, statt.
Nun sind die beiden DJs gegen eine Kaution von 100.000 Dollar vorerst wieder auf freiem Fuß, berichten Onlinemagazine. Auch ihre 17 Angestellten wurden aus der Haft entlassen. Tyree Cinque Simmons und Donald Cannon müssen sich jedoch am 24. Januar vor Gericht behaupten und sich für die illegale Produktion und Verbreitung von Tonträgern verteidigen.
Diese Razzia erschütterte Fans und DJ-Kollegen weltweit. "DJ Drama ist unser Lieblings Mixtape-DJ. Jeder liebt Drama. Es ist verrückt. (...) Er hat einer Menge Künstlern geholfen. (...) Ich glaube, sie wollen den Hip Hop illegalisieren", schimpft George 'DukeDaGod' Moore, Mitglied der Hip Hop-Crew The Diplomats, in der New York Times.
Die RIAA wirft Drama und Cannon vor, über ihre Website illegal Mixtapes und Bootlegs verkauft zu haben, für die sie keine Rechte besitzen. Dass Mixtape-DJs so auch junge Künstler promoten und unterstützen, ignoriert die RIAA hierbei allerdings.
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