Das preisgekrönte Alternativ-Musikfenster Zündfunk soll zum Ende des Jahres geschlossen werden. Hörer und Musiker wehren sich.

München (ebi) - Mitte April wurde bekannt, dass der Bayerische Rundfunk die Jugendsendung Zündfunk nach über 30 Jahren absetzen will. Musiker von Tocotronic, den Goldenen Zitronen, Tomte, The Notwist, Emil Bulls oder Tele und andere Kulturschaffende wie Markus Kavka oder Michael Mittermeier setzten sich daraufhin öffentlich für das alternative Radioprogramm ein. Nicht zuletzt, um auf die Nivellierungstendenzen der Format-Radiolandschaft hinzuweisen.

Das 1974 gegründete Musikfenster soll durch eine Jugendwelle, die Mainstream und Underground vermischt, auf einem mit nur geringer Reichweite ausgestatteten Digitalsender ersetzt werden. Wem das nicht passt, der kann unter www.zuendfunk-retten.de für den Erhalt des Fenster bei Bayern 2 unterschreiben. Zündfunk spielt ein ähnliches Programm wie beispielsweise der österreichische Kanal FM4 oder in Berlin Radio 1 und ist für kritische Reportagen bekannt.

"Der Zündfunk hat jungen Bands stets eine Chance gegeben. Deshalb unterstützen uns viele Musiker", erklärt der Gründer der Initiative Patrick Gruban. Zu Gunsten des Kanals fanden zudem Protestaktionen vor dem Funkhaus in Münchnern statt. Den BR hat das überrascht, dennoch will er in dieser Woche das Konzept des neu geplanten Jugendsenders vorstellen.

Knackpunkt bleibt, dass der neue Kanal nur digital bzw. nur in Großstädten über UKW empfangbar wäre. Die Jugendlichen auf dem Land, die sich keinen digitalen Empfänger leisten können, hätten das Nachsehen, betont Gruban. Übermorgen entscheidet der bayerische Rundfunkrat über das Schicksal des Zündfunks.

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