Der iranische Präsident Mahmut Ahmadinedschad wütet weiter: Nach seinen Ausfällen gegenüber Israel nimmt er die westliche Pop- und Rockmusik ins Visier.

Teheran (art) - Irans Präsident Mahmut Ahmadinedschad scheint nach seinen in aller Welt verurteilten Hasstiraden gegen Israel weiterhin auf einem Feldzug zu sein. Sein jüngstes Opfer: Popmusik westlicher Prägung, melden westliche Medien unter Berufung auf iranische Quellen.

Ahmadinedschad verhängte ein Dekret, dass dem staatlichen Rundfunk Irans die Ausstrahlung bestimmter Musik aus dem westlichen Ausland untersagt. Der Präsident bezeichnet etwa europäische Chartsmusik als "dekadent". In jüngster Zeit spielten die iranischen Sendestationen auch Techno und Hip Hop. Damit ist es vorerst vorbei.

Die Gewichtung der staatlichen Sender solle vielmehr auf nationaler, traditioneller und entspannender Musik liegen. Songs, die das Thema der islamischen Revolution von 1979 behandeln, sind besonders willkommen - und erstaunlicherweise etwa die Musik des französischen Pop-Pianisten Richard Clayderman.

Das Dekret bleibt nicht nur auf Musik beschränkt. Kulturminister Mohammed Hussein Saffar-Harandi setzt sich ferner zum Ziel, "Gewalt und Dekadenz" von den Bildschirmen fernzuhalten. Seiner Ansicht nach sind "dumme" Filme zu verbieten. Ein besonderes Augenmerk legt er hierbei auf Produktionen, die angeblich Religion und Kultur des Iran beleidigen.

Doch das flächendeckende Verbot ist mit Schlupflöchern zu umgehen: Bereits Mitte der neunziger Jahre untersagte die damalige Regierung dem iranischen Volk, "unbotmäßige" Programme im TV zu verfolgen. Allerdings besitzen viele Iraner schon lange eine Satellitenschüssel - und die ist vom Staat bislang noch nicht mit einem Bann belegt.

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